
You can’tGet Closer
Abstiegskampf wird zur Kopfsache: Merlins unterliegen dem MBC
Crailsheim, 26.02.2016. Die Bedeutung der Begegnung war von der ersten Sekunde an zu spüren. Erleichterung, aber keineswegs Entspannung verschafften die schnellen ersten Punkte durch Konrad Wysocki. Der Kapitän hatte sich einiges vorgenommen und war von Beginn an Dreh- und Angelpunkt der Crailsheimer Offensive. Auf der Gegenseite war dieser Part ausgerechnet Ex-Merlin Chris Otule zuzusprechen. Der Center sorgte für die ersten sechs Punkte seiner Mannschaft. Auffällig im ersten Viertel waren die sehenswerten Trefferquoten der beiden Teams in diesem dennoch typisch kampfbetonten Kellerduell. Die Gäste profitierten besonders von vier erfolgreichen Dreiern, um nach den ersten zehn Minuten mit einem Pünktchen zu führen.
Auch zu Beginn des zweiten Viertels bewies der MBC Treffsicherheit von außen und erspielte sich ein kleines Polster. Doch die Hausherren blieben dran, vor allem da Neuzugang Antonio Graves bereits in seinen ersten Minuten seine Teamplayer-Qualitäten unter Beweis stellte (vier Assists in fünf Minuten). Wenig später erzielte der Shooting Guard auch seine ersten Punkte im Trikot der Merlins und brachte seine Mannschaft damit wieder in Führung. Bis Mitte des zweiten Abschnitts blieb es dabei, dass diese Begegnung nicht gerade als Low-Scoring-Game bezeichnet werden konnte. Die folgende erste „Flaute“ im Angriffsspiel beider Teams konnten die Gäste aus Weißenfels zuerst beenden und den Merlins so einen knappen Rückstand zur Halbzeit bescheren (41:45).
Die Spannung dieses Kellerkrimis nahm während der Pause kein Stück ab und setzte sich von Beginn des dritten Viertels an fort. Bei den Merlins fielen jetzt vor allen Dingen die wichtigen Dreier. Zunächst glich Jordan Callahan aus, dann brachte Konrad Wysocki die Zauberer von „Downtown“ wieder in Führung (53:52). Allerdings mussten die Merlins anschließend einen 12:2-Lauf der Gäste hinnehmen, der den MBC vor dem Schlußabschnitt mit 55:66 in Führung brachte. „Wir brauchen mehr Toughness in solchen Situationen. Es kann nicht sein dass wir vielen Situationen aus dem Weg gehen. Uns fehlt die physische Präsenz, die man da braucht, um gegen zuhalten.“
Den Gastgebern stand somit ein schweres Schlussviertel bevor, das dennoch alle Möglichkeiten zum Sieg offen hielt. Antonio Graves ließ die Zuschauer durch seinen Dreier Hoffnung schöpfen, doch zu viele Fehler sorgten dafür, dass der Rückstand nicht verringert werden konnte. „Es sind individuelle Fehler, die wir ungezwungen gemacht haben. Da merkt man, dass wir vom Kopf her nicht bereit sind und kein Selbstvertrauen haben.“
Als Neckbreaker der Partie dürfte ein Foul an James Southerland beim Dreierversuch zu sehen sein. Der Foward der Gäste versenkte alle drei Freiwürfe zum 64:78-Rückstand, von dem sich die Hausherren nicht mehr erholen sollten. 71:85 hieß es am Ende aus Sicht der Zauberer.