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Gekommen und geblieben

Crailsheim, 18.08.2016. “Ich war damals ja eher in Richtung Eventmanager unterwegs und wollte Sportmanagement studieren“ blickt Benjamin Schweigert zurück. „Mit Basketball in der Halle hatte ich eigentlich nie was zu tun. Immer nur Streetball. Damit habe ich schon mit 17 Jahren angefangen und habe Turniere organisiert. Das wollte ich dann nach meinem Studium im großen Stil machen.“ Das Schicksal brachte Schweigert aber auf einen neuen Weg: „Ich hatte ein Wartesemester an der Hochschule, aber es bestand die Möglichkeit mein Praxissemester vorzuziehen und sofort zu absolvieren statt erst im dritten Semester.“

Für den Bad Mergentheimer waren die Merlins der passende Ansprechpartner für das Praktikum. „Ich dachte mir, ein Basketball-Zweitligist, dazu so nah, da geht was. Auch weil ich schon viel von den Events und der Stimmung bei den Merlins gehört hatte. Also habe ich mich beworben und irgendwann im April 2006 mit Martin Romig telefoniert. Der meinte: Komm doch mal vorbei.“ Gesagt getan. An diesen ersten Besuch bei den Merlins erinnert sich Schweigert noch genau: „Arne Alig und Lucian Kieser haben gerade mit Harald Debelka trainiert.“ Das folgende Gespräch mit Martin Romig in dessen Büro verlief geradewegs in eine Richtung: „Die Sache war noch am selben Tag geritzt,“ berichtet der 29-jährige.

Los ging es beim WM-Public Viewing

„Während der Fußball-WM war ich dann schon die ganze Zeit hier und habe beim Public Viewing in der Arena Hohenlohe geholfen. So habe ich alle bei den Merlins kennen gelernt. Offizieller Beginn meines Praktikums war dann der 14. August.“ Seine Ankunft in Crailsheim gestaltete sich ganz Merlins-like: „Ich kam am Bahnhof an und Martin (Romig, Anm.) hat mich mit einer uralten Klapperkiste abgeholt. So stieg ich dann mit zwei Reisetaschen zu – und mit meinem Schlafsack. Martin hatte mir vorher gesagt, dass er noch nicht wusste wo ich schlafen konnte – ich solle mal einen Schlafsack mitbringen.“
Ebenfalls Merlins-Style, ging es für Schweigert dann direkt los mit dem Arbeiten.

Die Aufgaben waren für den jungen Mitarbeiter ebenso vielfältig wie spannend: „Ich habe vor allem mit Ingo Enskat zusammengearbeitet, bei ihm im Training  hospitiert, ihm assistiert, aber auch in der Geschäftsstelle in Sachen
Ticketing etc. gearbeitet.“

Der Zauber zeigt Wirkung

Nach dem Praktikum begann Schweigert im März 2007 zunächst wie geplant sein Studium, pendelte aber gleich zwischen Crailsheim und dem Studienort in Künzelsau, um im „Dunstkreis“ der Merlins-Familie zu bleiben. „Der Zauber hatte mich gepackt und hierher gezogen“ bringt es der Jubilar auf den Punkt. „Die Interessen hatten sich verschoben. Ich wollte hier mit den Kids und Jugendlichen arbeiten, sie trainieren. Die Folge: Abbruch des Studiums nach dem ersten Semester und der Beginn einer Ausbildung beim Merlins-Partner Stadtwerke Crailsheim, um dauerhaft in der Horaffenstadt zu sein. Bei den Merlins wurde er ehrenamtlich aktiv und nahm fünf Jahre lang die Doppelbelastung aus Ausbildung bzw. Vollzeitjob und Training bei den Zauberern auf sich.

Benny
In seinem Element – das er erst bei den Merlins entdeckte: Benjamin Schweigert als Jugendcoach

„Natürlich habe ich mir immer wieder vorgestellt, wie es hätte laufen können, wenn ich das Studium durchgezogen hätte oder irgendwo anders gelandet wäre. Aber ich glaube, dass ich nirgends so glücklich geworden wäre wie hier. Die Merlins sind in dem halben Jahr meines Praxissemesters zu meinem Lebensmittelpunkt geworden.“ blickt der einstige Praktikant zurück, der nach eigener Aussage „in diesen zehn Jahren so ziemlich alles in diesem Verein mitgemacht“ hat.

So wurde er noch während seiner Ausbildung zum Jugendkoordinator ernannt und coachte später neben dem Job bei den Stadtwerken Crailsheim die zweite Herrenmannschaft in der Regionalliga. Folglich war es auch ein Anliegen des Vereins, Benjamin Schweigert hauptamtlich einzustellen, sodass dieser seine berufliche Tätigkeit nach und nach ganz zu den Zauberern verlagerte.

Arne Alig als Schlüsselfigur

07 12 08 Coach Ansbach
Prägend, charismatisch – und unvergessen: Arne Alig war auch für Benjamin Schweigert mehr als ein Vorbild.

Auf der Suche nach Gründen für den eigenen Paradigmenwechsel vom Eventmanager zum leidenschaftlichen Basketballcoach und Jugendleiter nennt Benjamin Schweigert einen Namen: „Arne Alig. Arne hat eine tragende Rolle für meine Entwicklung gespielt. Auch wenn ich ihn nur zwei Jahre lang kennen durfte, er war einfach jemand, der andere mit seiner Art geprägt hat. So auch mich, und zwar bis heute.“

Auf seine kommenden zehn Arbeitsjahre angesprochen, nennt der Jugendkoordinator visionäre Ziele – für den Verein: „Ich möchte, dass wir in jedem Teilort eine Basketballgruppe haben. Es muss mit Leidenschaft für den Basketballsport und für die Merlins eine Begeisterung im gesamten Umland entfacht werden und die strukturellen Gegebenheiten durch Kooperationen und Vernetzungen optimal ausgenutzt und verbessert werden.“ Auf sich selbst bezogen bleibt er zurückhaltend: „Es ist ein Prozess, eine Entwicklung. Daher weiß ich noch nicht, welche Tätigkeiten auf mich in zwei Jahren, in fünf oder in zehn Jahren warten. Für den Moment sehe ich es eben als meine Aufgabe an, an der Basis der Jugendarbeit etwas aufzubauen und die nötige Qualität zu schaffen. Fest steht, dass ich einfach happy bin, hier zu sein – gerade weil ich mit diesem Verein schon so viel erlebt habe!“

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