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Merlins vs Alba Berlin 65:93

Entspannt und locker sitzt Sasa Obradovic bei der Pressekonferenz auf seinem Stuhl. In blauem T-Shirt und dunkler Jeans. Er spricht von einem verdienten Sieg der Albatrosse aus der Hauptstadt. Von einer Trotzreaktion nach der doch klaren Freitags-Niederlage in der Euroleague gegen ZSKA Moskau. Mit 68:84 ist die sehr deutlich ausgefallen. Sprachs und nahm noch etwas Obst als Wegzehrung mit auf den Rückweg zum Flieger nach Stuttgart.

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Gute zwei Stunden vorher lief der Gästecoach in edlem Zwirn, mit Anzug und Krawatte hoch angespannt in der Arena Hohenlohe die Linie auf und ab. Ständig gestikulierend, lebte er die Partie gleichermaßen simultan mit. Ganz egal, wie (deutlich) der Stand auch sein mochte.

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Die Crailsheimer taten sich schwer, ins Spiel zu finden und zeigten viel Respekt. In der Schlussphase entpuppte sich Alex King als „Dreier-Maschine“, und das ließ den Score noch mal unnötig deutlich werden. Durchaus ärgerlich und nicht zum ersten Mal in dieser Saison, wie Ingo Enskat, sportlicher Leiter der Merlins, befand.

Die Berliner, ein Team mit großer individueller Klasse, waren zumeist die entscheidende Sequenz schneller. Alba erwies sich als sehr athletische, eingespielte Mannschaft, die unter dem Crailsheimer Korb jede Lücke konsequent ausnutzte. Der Zwischenstand von 8:18 nach dem ersten Viertel belegt, dass „wir in der Defense nicht so viel falsch gemacht haben“ (Enskat).

Timberlake und Saibou punkten

Im Angriff fand der Aufsteiger hingegen kaum einen Erfolg versprechenden Rhythmus. Für die Merlins trafen vor allem Neuzugang Chad Timberlake, der in seinem ersten Spiel keine Anpassungsprobleme zeigte, und Joshiko Saibou. Während die Gäste sowohl aus der Distanz als auch über die langen Jungs zum Erfolg kamen (Feldkörbe 38:61 Prozent).

Sasa Obradovic hatte inzwischen sein Sakko ausgezogen und sich auch von der Krawatte verabschiedet. „Respekt ablegen“, formulierte Ingo Enskat seinen Herzenswunsch für die zweite Halbzeit. Ein Moore-Dreier leitete den dritten Durchgang ein, in dem Joshiko Saibou auffälligster Crailsheimer war. Doch auch er konnte den Rückstand nicht entscheidend reduzieren. Zu stark präsentierten sich die Berliner Tabellenführer am gestrigen Sonntag. Der Trainer, inzwischen mit hochgekrempelten Hemdsärmeln, immer noch unter Volldampf.

Verteidigung nicht mehr mit der vollen Konzentration

In der Schlussphase wurde die Partie offener, ohne dass sich an den Kräfteverhältnissen etwas änderte. „Die Verteidigung legte nicht mehr die volle Konzentration an den Tag – sicherlich für die Zuschauer interessant anzuschauen!“ Bei den Merlins setzt man jetzt Hoffnungen auf die beiden Neuen. Chad Timberlake, der eine von ihnen, machte ein gutes Spiel und vermittelte dabei einen Eindruck davon, dass er durchaus eine Verstärkung werden könnte.

„Wir haben einen weiteren Schritt auf dem Weg gemacht, als Team zusammenzuwachsen. Und das ist für die kommenden Spiele wichtig“, unterstrich Ingo Enskat ein wenig diplomatisch. Bei Alba ragten aus einer starken Teamleistung Alex King (20) und Niels Giffey durch gekonnte Anspiele heraus, auf Crailsheimer Seite Saibou und Timberlake. Am Samstag geht es gegen TBB Trier.

Text: Klaus Helmstetter / Hohenloher Tageblatt

 

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