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Vermeidbare Niederlagen in Bremerhaven

Das erste Viertel verlief völlig ausgeglichen (16:16). Auffallend war Bremerhavens schwache Trefferquote (1 von 13) bei den Zweiern, dafür traf man von der Dreierlinie besser (4 von 8). Insbesondere Jusuf El Domiaty hielt die Eisbären mit acht Punkten im Spiel. „Da müssen wir in der Verteidigung näher dran stehen, wenn ein Spieler heißläuft“, mahnte der sportliche Leiter Ingo Enskat.

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Das zweite Viertel begannen die Hausherren aktiver, zogen schnell auf 27:19 davon. Ein Dreier des Ex-Nationalspielers Sven Schultze sorgte dafür, dass Bremerhaven neun Punkte in Führung lag (30:21). Eine Auszeit von Merlins-Trainer Willie Young, und ein lautstarker Anpfiff seines Assistenten Darren Stackhouse brachte die Crailsheimer wieder zurück in die Partie, sodass es mit einem 32:34-Rückstand aus Sicht der Gäste in die Halbzeitpause ging.

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Zum Leidwesen von Ingo Enskat hatte Crailsheim aus dem schlechten Start der Hausherren nicht mehr Kapital schlagen können. „Wir dürfen nicht so viele Offensivrebounds zulassen, wenn der Gegner so schlecht trifft. Zehn in der ersten Halbzeit, das sind dann zehn Punkte, wenn man rechnet, dass jeder zweite Versuch reingeht“, sagte der sportliche Leiter der Merlins. Zudem müsse in der zweiten Hälfte des Spiels das Umschalten von Angriff auf Abwehr und andersherum deutlich besser werden. Crailsheim müsse sich jeden Punkt hart erarbeiten, weil Bremerhaven die Zeit habe, sich in der Defensive zu sortieren. Das Zusammenspiel in der Offensive müsse flüssiger werden.

Erneut kam Bremerhaven besser aus den Startlöchern, legte zehn Punkte zwischen sich und den Gegner. Mit viel Kampfkraft verkürzte Crailsheim gegen Ende des dritten Viertels auf fünf Zähler (48:53). Im Schlussabschnitt versenkten Moses Ehambe und Sven Schultze schnell zwei Dreier, sodass der Vorsprung der Eisbären auf elf Punkte anwuchs. Doch bei etwas mehr als sechs Minuten auf der Uhr waren die Gäste wieder auf drei Punkte dran. Statt des möglichen Ausgleichs ließ sich Garrett Sim jedoch von Tyrus McGee den Ball aus den Händen stibitzen. Er versenkte die beiden Freiwürfe sicher.

Gute Chancen, die ungenützt blieben

Vorne vergaben Sim und Josten Crow zwei Dreier, Chris Otule den Abpraller. Gute Chancen, die ungenützt blieben. Myles Hesson war sicher von der Linie, und es waren wieder sieben Punkte Rückstand. Dazu kassierte Jannik Freese noch ein unsportliches Foul. Hesson traf einen Freiwurf, Ballbesitz für die Eisbären, und der vorher Gefoulte netzte noch mal ein zum 66:56 aus Sicht der Gastgeber bei noch viereinhalb Minuten Spielzeit. Und dieser Abstand sollte auch bis Spielende nahezu bestehen bleiben, sodass am Ende Bremerhaven mit 76:68 siegte.

„Heute waren es wieder viele Kleinigkeiten, die in der Summe aber dann doch den Unterschied ausmachen, warum wir verlieren“, erklärte Ingo Enskat. Dem Team habe es insgesamt an Intensität gefehlt, es habe die „Gewinnermentalität“ vermissen lassen, so der sportliche Leiter. „Wenn man vier Minuten vor Ende des Spiels erst zwölf Fouls hat, zeigt das, dass wir härter spielen hätten müssen.“

Zu wenige Fastbreaks

 Man habe zudem wertvolle Sekunden verstreichen lassen, bis ein Gegner an die Freiwurflinie geschickt wurde. Außerdem habe es an Fastbreaks gemangelt. Es sei schade, weil man wieder einmal – wie in einigen Spielen zuvor – auf Augenhöhe agiert habe mit einem Team, das am Ende der Saison im Tabellenmittelfeld landen werde, so Enskat. Ein Déjà-vu – auf das die Verantwortlichen gut verzichten könnten. Dass Stevie Johnson und Jonathan Moore nicht spielen konnten und deshalb Kampfkraft und Erfahrung gefehlt habe, wollte Enskat nicht bejahen. „In die Glaskugel kann ich leider nicht schauen. Ich kann nur analysieren, was ich gesehen habe.“

Text. Joachim Mayerhofer / www.hohenloher-tagblatt.de

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