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„Merlins fest Daumen drücken“

Eines ist Christoph Pietsch ganz wichtig. Das möchte er ausdrücklich betonen: Merlins-Fan ist er, ohne Wenn und Aber, vielleicht sogar ein eingefleischter! Natürlich schlägt sein Herz auch für den FC Bayern, aber da hat er es eher mit der Fraktion, die ihr Arbeitsgerät in erster Linie mit den Füßen bedient. 

Vom Merlins-Bazillus infiziert

Im Raum Salzgitter ist der Niedersachse zu Hause, 2012 nach Crailsheim gezogen. Ein, zwei Basketballspiele hat er sich in der neuen Heimat angeschaut – und schon war er vom Merlins-Bazillus infiziert. Die Geschichte der Abteilung,  aus kleinsten Anfängen einer schulischen Neigungsgruppe, schließlich die familiäre Atmosphäre, Spieler ohne Starallüren, natürlich das Liveerlebnis – das Gesamtpaket Merlins ließ Christoph Pietsch zum Fan werden und ins Schwärmen kommen.

Selber war er vornehmlich kickenderweise unterwegs. „Im linken Mittelfeld. Hab‘s sogar bis zur Bezirksliga gebracht“, erinnert er sich. Mit einem Kumpel hat er aber auch in jungen Jahren schon mal im heimatnahen Wolfenbüttel bei den „langen Jungs“ vorbeigeschaut. „Schnell, unvorhersagbar, tolle Liveatmosphäre“, fasst der 31-Jährige plakativ zusammen, was ihn am Basketball so fesselt.

5 Mal pro Saison nach München

Als kleinem Knirps haben es Pietsch die Kicker des FC Bayern bereits angetan. „Die Mentalität des Vereines, das „Mia san mia“, der bestgeführte Club der Welt“, ein Superlativ reiht sich quasi an den anderen, wenn Christoph Pietsch über die Bayern-Fußballer redet. Und die Lieblingsspieler? „Matthäus, Scholl, natürlich Effenberg, Oliver Kahn, Roy Makaay nicht zu vergessen“ – die Liste wird lang und länger.

Und natürlich will er ab und an auch live dabei sein. „So um die fünf Spiele“, überlegt er, werden pro Saison schon zusammenkommen, für die er den Trip nach München unternimmt. Schal, Trikots, Trainingshose. Auch das entsprechende Fan-Equipment darf nicht fehlen. Auf einen Nenner gebracht: „Bayern – die derzeit beste Vereinsmannschaft der Welt, schwer zu schlagen, mit einem sehr klugen Trainer!“

Spontan als Helfer eingesprungen

„Riesig für die Region ist das, was die Merlins aufgebaut haben“, glaubt Christoph Pietsch. „Das hat viel Arbeit und Kraft gekostet und braucht viele freiwillige Helfer.“ Nach der Partie gegen die Dragons hat der Niedersache selbst auch spontan mitgeholfen, den Hallenboden wieder abzubauen.

„Momentan ist die sportliche Situation sehr schwierig, doch es nützt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken.“ Natürlich gelte es, die „Freiwurfquote zu verbessern, auch die Dreier-Bilanz zu steigern“. Mit Defiziten in diesen Bereichen hätten sich die Merlins das Leben bislang zum Teil selber schwer gemacht. „Es fehlt nicht viel. Aber irgendwann müssen halt auch die Ergebnisse kommen.“

Großer Sponsor für die Merlins wäre klasse

Wünschen würde sich der Merlins-Fan aus Niedersachsen, „dass auch hierzulande vielleicht ein großes Unternehmen Geld in die Hand nehmen würde, um die Merlins zu unterstützen und ihnen damit Chancengleichheit zu verschaffen“.

Große Augen bekommt Pietsch, wenn er sich an die „Play-offs der letzten Saison“ erinnert. „Gigantisch, besonders die Stimmung gegen Gotha oder Nürnberg. Auch jetzt gegen Trier. Egal, in welcher Halle, einfach einmalig!“

Zu 100 Prozent für die Merlins

Und wie wird es ihm am Sonntag ergehen? Zwei Herzen in seiner Brust? „Nein, nein. Ich drücke den Merlins fest die Daumen. Zu 100 Prozent! Die Bayern-Basketballer haben ein klasse Team, werden über die Marke FC Bayern vermarktet und haben sich sehr schnell an der Spitze der ersten Liga etabliert. Spieler wie Bryant, den beweglichen Center, Schaffartzik oder andere live zu sehen, ist schon klasse“, erklärt der 31 Jahre alte Vertriebsleiter, der in Heidenheim arbeitet und sich „in Crailsheim pudelwohl fühlt“. Und der Sonntag wäre für ihn wohl perfekt, wenn die Merlins gewinnen würden. „Warum nicht“,  hofft der Neu-Crailsheimer auf eine Überraschung. 

Text: Klaus Helmstetter / Hohenloher Tagblatt

 

Enskats Einschätzung

„Die Jungs wollen unbedingt! Das haben viele Einzelgespräche ergeben“, berichtet Ingo Enskat, seit dieser Woche auch Trainer der Merlins in Liga 1. „Die bisherigen Spiele haben gezeigt, dass sie immer gekämpft und nie aufgegeben haben. Trotzdem“, so Enskat weiter, „müssen sie noch eine Schippe drauflegen. Die Situation richtig zu analysieren ist eines. Aber man muss sich als Spieler auch selber in die Verantwortung nehmen und in Hinblick auf Veränderungen mit sich selbst anfangen!“

Für gar nicht schlecht hält Enskat die Bayern, den deutschen Meister als ersten Gegner. „Da können die Jungs frei aufspielen, haben nichts zu verlieren.“ Ganz wichtig, glaubt er: „Das Team braucht Selbstvertrauen, muss selber agieren. Auch im Basketball spielt sich vieles im Kopf ab. Doch“, gibt er zu bedenken, „nur weil ein neuer Trainer da ist, wird nicht über Nacht alles anders. Wir müssen uns Stück für Stück nach vorne arbeiten.“ 

Sportdirektor Marko Pesic

Großen Respekt zollt Bayerns Sportdirektor den Crailsheimern. „Die Merlins haben aus ihren Möglichkeiten Maximales herausgeholt.“ Er freut sich auf das Ilshofener Rund. „Ich habe ein paar Spiele im Livestream verfolgt. Eine tolle Atmosphäre mit besonderem Flair in dieser Halle.“ So sieht er die Partie des Meisters beim Schlusslicht keinesfalls als Trainingsspiel. „Vor allem mit eigenem Publikum im Rücken sind die Gegner gegen uns immer besonders motiviert.“ Dass die Bayern ein Spiel mehr (Europacup) in den Knochen haben, sieht er nicht als Problem. „Wir sind den Rhythmus gewohnt.“ Den Crailsheimern traut er den Ligaverbleib zu. „Am Anfang dauert es für einen Aufsteiger, bis er sich an die Spielweise gewöhnt. Aber das Team wird immer besser.“ McCalebb (neu bei FC) könnte Premiere feiern.

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