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Reine Kopfsache

Erfolg beginnt im Kopf. „Beide Teams haben kaum Selbstvertrauen, so etwas sieht man nicht oft“, sagt Braunschweigs Trainer Raoul Korner nach der Partie. Sein Gegenüber Ingo Enskat kann da nur zustimmen: „So etwas kommt nicht von alleine. Wir arbeiten in der Defense und der Offense daran. Aber das braucht Zeit.“

Mit Jonathan Moore eine wichtige zusätzliche Option

Dabei war Teammanager Martin Romig vor der Partie noch optimistisch: „Jonathan Moore ist zurück, wir haben bei den Großen eine wichtige zusätzliche Option.“ Und Moore darf gleich in der Starting Five ran. Wie wichtig er für das Team ist, spüren die Braunschweiger auch körperlich. Moore arbeitet mit Händen und Füßen – fast immer legal. Nach vier Minuten kassiert er allerdings sein erstes Foul und wird kurz darauf gegen Andreas Kronhardt ausgewechselt.

Zu diesem Zeitpunkt steht es 11:9 für die Gäste, die bereits deutlich besser im Spiel sind als die nervösen Braunschweiger. Einfache Ballverluste ermöglichen den Merlins immer wieder schnelle Gegenzüge. Aber die Gastgeber fangen sich, sodass die knappe Führung ständig wechselt. Wie eng es hergeht, zeigt die letzte Minute des ersten Viertels. Chris Otule verpasst einen Air Ball, dafür gelingt Braunschweig ein einfacher Zweier. Prompt führen die Löwen mit 28:22. Merlins-Trainer Ingo Enskat läuft nervös vor der Teamzone hin und her.

Pfiffe gegen die Heimmannschaft

Das zweite Viertel bringt die ersten Pfiffe der 2200 Zuschauer. Nicht gegen die Merlins, die 26:28 zurückliegen – sondern gegen die Gelb-Blauen, als zwei von ihnen bei eigenem Angriffsspiel zusammenprallen und dadurch die Merlins in Ballbesitz kommen. Aber diese können den Vorteil nicht nutzen, dafür trifft Immanuel McElroy einen Dreier zum 31:26. Während der Ball bei Braunschweig gut läuft, lebt Crailsheim von Einzelaktionen. 

Immer wieder übersieht ein Merlin einen besser postierten eigenen Mann – und ermöglicht so den Gastgebern gute Aktionen, die ihnen die 39:31-Führung bringen. Braunschweig presst zudem extrem früh, während die Merlins ihre Gegner erst in der eigenen Hälfte erwarten. Das bringt diesen wertvolle zusätzliche Sekunden für den Spielaufbau. Zur Halbzeit steht es trotzdem fast ausgeglichen 41:37 – ein schwaches Spiel von beiden Seiten in halbleerer Halle.

Einbruch im dritten Viertel

Ein 7:0-Lauf der Löwen zwingt Enskat bereits nach zweieinhalb Minuten zur ersten Auszeit. Aber der Einbruch der Merlins in Halbzeit zwei lässt sich wieder einmal nicht verhindern. Nach fünf Minuten steht es 56:41, die Partie ist vorentschieden. Erschreckend schwach: Zweimal innerhalb von fünf Sekunden treffen die Crailsheimer bei ihren Punkteversuchen nicht einmal das Brett, sondern nur dessen Umrandung. Wer als Sieger die Volkswagen-Halle verlassen wird, ist spätestens am Viertelende beim 67:50 klar.

„Wir haben keinen Kredit bei den Schiedsrichtern“, ärgert sich Teammanager Romig. In einigen strittigen Situationen entscheidet das Dreiergespann tatsächlich gegen die Merlins – aber spielentscheidend ist das nicht. Vor allem die Dreierquote ist unterirdisch. In der ersten Halbzeit heißt sie ein geglückter Versuch von fünf – bei den Braunschweigern drei von acht. So bekommt man Selbstvertrauen.

Text: Guido Seyerle / Hohenloher Tagblatt

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