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Die Zauberer in der Freak City

Bamberg spielt seit ewigen Zeiten (70er-Jahre) unter verschiedenen Namen, vom „1. FC“ früherer Tage bis zu den heutigen „Brose Baskets“ im deutschen Basketball-Oberhaus. Beeindruckend liest sich die Erfolgsserie der jüngsten Vergangenheit. 

In den Jahren 2010, 2011, 2012, 2013 wurden die Bamberger deutscher Meister. Hinzu gesellen sich die Pokalsiege von 2010, 2011 und 2012. Mit anderen Worten: Über Jahre hinweg dominierten die Oberfranken die deutsche Basketballszene. Diese Erfolge sind untrennbar mit dem Namen von Coach Chris Fleming verbunden. Seit dem 1. Dezember ist Fleming hauptamtlicher Coach der deutschen Nationalmannschaft.

Umbruch im Sommer

In Bamberg gab es im Sommer einen Umbruch. Leistungsträger wie Anton Gavel haben die Mannschaft verlassen. Andrea Trinchieri heißt der neue Coach, ein Italiener, der vornehmlich in seiner Heimat gearbeitet hat, wurde als Trainer des Jahres in Italien ausgezeichnet. 

Parallel zu seinem anschließenden Engagement in Kasan betreute er 2013/14 die griechische Nationalmannschaft. Mit Kasan erreichte er das Halbfinale um die russische Meisterschaft und das Eurocup-Finale.

Niederlage gegen Straßburg

Die Chance auf den Gruppensieg im Eurocup haben die Brose Baskets Bamberg am Mittwoch mit 63:70 gegen Straßburg vertan. Coach Trinchieri war sichtlich angefressen. „Wir haben Körbe kassiert, die höchstens in der U 12 passieren dürfen. Das ist enttäuschend.“

Für die Baskets folgt nun gegen die Merlins ein weiteres Heimspiel in der Beko BBL. Am Folge-Mittwoch schließen die Bamberger die Eurocup-Hauptrunde mit einem Auswärtsspiel bei CAI Zaragoza ab.

Eine englische Woche nach der anderen

„Wir müssen zeigen, dass wir unsere Lektion gelernt haben und zurück in der Spur sind“, betont ihr Coach im Vorklapp auf Sonntag. „Es ist ein Spiel, in dem die Eins-gegen-eins-Verteidigung, das schnelle Umschalten von Angriff auf Verteidigung und zurück die Schlüssel sein werden. Crailsheim wird das Eins-gegen-eins und schnelle Abschlüsse suchen“, betont der Bamberger Coach weiter. „Aber mit allem Respekt vor dem Gegner: Das Wichtigste ist, was in unseren Köpfen passiert und wie wir die Niederlage von Mittwoch verarbeiten: dass wir fähig sind, das Spiel mit aller professionellen Ernsthaftigkeit anzugehen und dabei all die Fortschritte zeigen, die wir zuletzt gemacht haben.“

Die Bamberger sind zur Zeit richtig gefordert. Mit einer englischen Woche nach der anderen. Ein kleiner Vorteil für die Merlins? „Vielleicht ein kleiner“, überlegt Coach Ingo Enskat. „Womöglich in körperlicher Hinsicht. Aber Bamberg hat einen so tief besetzten Kader, dass die Mannschaft bestimmt nicht an Qualität einbüßen wird. 

„Wir noch einiges besser machen“

Und die Spieler wollen meistens lieber spielen als nur trainieren.“ Vergangene Woche haben einige Kellerkinder der Liga nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht (etwa Trierer Sieg gegen Bayern). Was die Lage für die Merlins nicht rosiger aussehen lässt. „Wir wussten von Anfang an, dass die Saison verdammt schwierig werden würde und das bis zum Ende“, erklärt der Crailsheimer Coach dazu mit Nachdruck. „Die Spiele der anderen können wir nicht beeinflussen. Wir arbeiten weiter an unserem Spiel, konkret an der Abstimmung. Da müssen wir noch einiges besser machen.“

Intensität und Einstellung der Jungs im Training sind klasse. Bis auf Josten Crow, hinter dessen Mitwirken noch ein Fragezeichen steht, werden die Merlins komplett in „Freak City“, wie sich die Bamberger charmant selber bezeichnen, antreten können.

Auf Platz vier stehen die Oberfranken im aktuellen Ranking der Liga. Siege gab es gegen die Mannschaften aus Bremerhaven, Hagen, Tübingen, Trier, Ulm, MBC, Frankfurt und Ludwigsburg. Eine Niederlage handelten sich die Bamberger gegen Braunschweig ein, und das gleich zu Saisonbeginn. Außerdem mussten sie gegen Bonn und Oldenburg die Halle als Verlierer verlassen. Erfolgreichste Werfer der Oberfranken: Ryan Thomson, Brad Wanamaker, Daniel Theis, Trevor Mbakwe – sie stehen allesamt mit einer zweistelligen Bilanz zu Buche.

Text: Klaus Helmstetter / Hohenloher Tagblatt

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