Home / Quoten zum Vergessen

Quoten zum Vergessen

Im vorletzten Heimspiel der BBL-Saison musste Merlins-Trainer Ingo Enskat auf Jonathan Moore, Chad Timberlake und Andrij Agafonov verzichten. Die Partie begann nach Maß für die Merlins. Den Tipp-off sicherte sich Chris Otule, frischgebackener BBL-Spieler des Monats März. Garrett Sim traf den Dreier, Otule setzte sich zweimal gekonnt unter dem Korb durch – 7:2 für Crailsheim.

Johannes Voigtmann und Sean Armand glichen die Begegnung wieder aus. Enskat nahm bei 5.46 Minuten die Auszeit, um seine Mannen wieder neu einzustellen. Das sollte sich auszahlen: Körbe von Otule, Stevie Johnson und Walter Lemon jr. sowie ein Monster-Block von Sean Mosley sorgten für sechs Merlins-Punkte in Folge. Frankfurt traf in dieser Phase nichts, Würfe kullerten reihenweise aus dem Ring heraus. In die Viertelpause ging es mit einem 15:11 für den Gastgeber.

Video: Die Zusammenfassung des Spiels auf Telekom Basketball

Der brauchte im zweiten Abschnitt gut dreieinhalb Minuten, um so richtig aufzuwachen. „Wir sind so lahmarschig, wir geben jeden Rebound her“, schrie Ingo Enskat seine Jungs auf der Bank an. Und einer hatte genau zugehört: Der gerade eingewechselte Alassane Dioubaté ging einem verlegten Ball von Mosley nach und stopfte ihn vehement durch die Reuse. Und kurz darauf das gleiche Spiel bei Joshiko Saibou, auch hier stand „Sunny“ goldrichtig. Das Publikum tobte. Doch sonst war die erste Halbzeit insgesamt nichts für Basketball-Feinschmecker.

Beide Seiten standen sich in punkto vergebener Chancen in nichts nach, versenkten jeweils nur etwas mehr als 30 Prozent ihrer Würfe. Aber irgendwie schaffte es Frankfurt, mit einer 32:24-Führung in die Pause zu gehen. 9:21 endete das miserable zweite Viertel aus Sicht der Hausherren. „Von der Verteidigung her ist das ganz okay, was wir spielen, aber im Abschluss passt es nicht“, kritisierte Crailsheims Manager Martin Romig sein Team.

Stevie Johnson mit zwölf Rebounds

Nur fünf Merlins schafften es mit Punkten aufs Tableau. Zu viele einfache Situationen habe die Mannschaft schlecht gelöst. Irgendwie erinnere ihn das Spiel und die Atmosphäre an einen lauen Sommer- und Feierabend mit Basketball. „Es ist eine ganz seltsame Stimmung, ich kann es gar nicht richtig beschreiben“, so Romig. Die zweite Halbzeit müsse intensiver gestaltet werden.

Ein frommer Wunsch des „Präse“. Auf elf Zähler (40:51) bauten die Hessen ihren Vorsprung Ende des dritten Viertels aus, siegten letztlich mit 66:59. Und zeigten dabei nicht einmal die Klasse, die sie ins Final Four der Eurochallenge gebracht hat. Während bei den Merlins nur Garrett Sim (17) zweistellig punktete und Stevie Johnson sich zwölf Rebounds erkämpfte, war die Last des Punktens bei Frankfurt auf mehrere Schultern verteilt: Spielmacher Justin Cobbs (18), Center Johannes Voigtmann (14; 13 Rebounds), Sean Armand (11) und Mike Morrison (10).

Besonders auffällig bei beiden Teams war die schlechte Dreierquote (16 und 15 Prozent) sowie allgemein die Quote aus dem Feld (34 und 33 Prozent). Dafür war Frankfurt perfekt von der Freiwurflinie: Voigtmann und Cobbs trafen zusammen 13 von 13. „Wenn man so spielt wie wir heute, hat man es nicht verdient, zu gewinnen“, sagte Romig. „Wir haben es einfach nicht geschafft, den Schalter umzulegen, und selbst viele einfache Dinge wie Korbleger falsch gemacht.“

 

Die Trainerstimmen

Gordon Herbert (Skyliners): „Das war ein sehr schwieriges Spiel für uns. Beide Teams spielten sehr intensiv. Es war ein richtiges Basketballspiel. Ich mochte es, wie wir gespielt und gekämpft haben. Die Mannschaft gab niemals auf und kämpfte immer weiter. Beide Teams haben eine sehr gute Defense gespielt. In der Offense mussten wir kämpfen, haben es aber am Ende doch noch gut gepackt, auch wenn die Merlins nochmals heran gekommen sind. Aber unser Sieg war letztlich wohl verdient.“

Ingo Enskat: „Glückwunsch an Gordon zum Sieg, der für Frankfurt wichtig war im Kampf um die Playoffs. Beide Mannschaften haben intensiv gespielt, gut in der Defense gespielt. Dadurch kommen natürlich auch schlechtere Würfe zustande, so dass die Wurfauswahl schlecht ist. Du verlierst das Spiel am Ende mit 7 Punkte. Dann ärgerst Du dich und denkst, dass du die freien Würfe nicht gemacht hast. Wir waren zu statisch und haben den Ball nicht gut bewegt. Wenn einer den Ball hatte, waren die anderen vier nicht beweglich. Kompliment an die Mannschaft, dass sie bis zum Ende gekämpft hat. Bei den Rebounds haben wir wieder nicht gut genug zugepackt in einigen Situation. Frankfurt hat es dann gut runtergespielt.“

Joachim Mayershofer / Hohenloher Tagblatt

100% MERLIN
Tickets und MITGLIEDSCHAFT
Es geht
wieder
los
Jetzt Tickets sichern
100%
Merlin
Jetzt Mitglied werden