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Auf Abschiedstour in der Hauptstadt

Was die Bayern im Fußball haben die Korbjäger von Alba diese Saison im Basketball geschultert. Einen Tanz auf drei Hochzeiten. Für die Berliner heißt das Euroleague, Pokal und Meisterschaft.

Die Berliner Mannschaft von Trainer Sasa Obradovic unterlag den Brose Baskets Bamberg im Halbfinale des Pokal-Wettbewerbs mit 65:86 (30:44) und hat beim Turnier in Oldenburg Platz drei belegt. Die Hauptstädter, Pokalsieger der vergangenen beiden Jahre, bezwangen die Telekom Baskets Bonn im kleinen Finale mit 85:69 (42:37).

Obradovic ist „Trainer des Jahres“

Doch dann folgte die zweite Enttäuschung innerhalb von 48 Stunden. Dann nämlich hatte Alba Berlin vor rund 14 000 Zuschauern durch eine Niederlage gegen Maccabi Tel Aviv (64:73) die Chance verpasst, als erster deutscher Klub ins Viertelfinale der Euroleague einzuziehen.

Ganz neu veröffentlicht sind die Namen der Ausgezeichneten für die Saison 2014/15. Auch dabei ist Alba sehr gut vertreten: most variable Player: Jamel McLean; Coach of the Year: Sasa Obradovic; best defensive Player: Clifford Hammonds.

Freese: Von Crailsheim nach Berlin

Eine aktuelle Klammer zwischen den beiden Kontrahenten von heute bildet Jannik Freese. Als Leistungsträger hat er die Saison in Crailsheim begonnen, um dann nach Berlin zu wechseln.

„Er ist in einer Phase zu uns gekommen, in der wir personell extrem angeschlagen waren“, berichtet Sportdirektor Mithat Demirel auch in Hinblick auf die 60 Saisonspiele, die die Berliner auf dem Buckel haben. „Freese hat sich schnell eingebracht, nicht in den Vordergrund gestellt und den mannschaftlichen Erfolg im Blick gehabt. Damit hat er entscheidend zur Stabilität des Teams beigetragen“, führt Demirel weiter aus.

Respekt vor den Merlins

Der 1,80 Meter große frühere Point Guard hat 100 Länderspiele für Deutschland absolviert und WM-Bronze gewonnen. Vor den Merlins zeigt der Sportdirektor Respekt. „Sie haben in den vergangenen Wochen sehr gut gespielt und sich dabei gute auch Chancen erarbeitet.“

Die Berliner haben noch vier Partien in der Hauptrunde vor der Brust. „Und jede ist wichtig für uns.“ Denn nach einer „hervorragenden Saison“ auf europäischer Ebene wollen die Berliner jetzt auch national nachlegen und der Konkurrenz aus Bamberg und München in den Play-offs die Stirn bieten.

Herkulesaufgabe in der größten Halle der Liga

„Die Aufgabe gegen Maccabi war anspruchsvoll, auch in mentaler Hinsicht. Trotzdem spielen wir bislang eine sehr sehr gute Runde.“ Nun gilt es, die Intensität hochzuhalten und den Rhythmus nicht zu verlieren. „Unsere große Stärke ist das Team. Der mannschaftliche Erfolg wird über alles gestellt“, schließt der Sportdirektor von Alba, die übrigens daheim einen Zuschauerschnitt von über 10 000 zu verzeichnen haben.

Gegen diese Elitetruppe werden sich die Merlins einer Herkulesaufgabe gegenüber sehen. „Auch wenn Alba in Euroleague und Pokal zwei dumme Niederlagen kassiert hat, wird die Aufgabe für uns nicht einfacher“, glaubt Coach Ingo Enskat. Dennoch wird es für ihn, wie auch die Spieler, ein Erlebnis sein, in der größten Halle der Liga zu gastieren. „Natürlich hofft man als Außenseiter immer auf eine Überraschung,“ aber von der berühmten Papierform her spricht eigentlich alles für den Primus aus der Hauptstadt mit überragender spielerischer Qualität.

Klaus Helmstetter / Hohenloher Tagblatt

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