Home / Alba siegt im Schlussviertel

Alba siegt im Schlussviertel

Während Crailsheim ohne Walter Lemon jr., Josten Crow (beide wegen der Deutschen-Regelung nicht im Kader) und ohne Andreas Kronhardt (verletzt an der Schulter) antrat, verzichtete der gerade zum BBL-Coach des Jahres gekürte Alba-Trainer Sasa Obradovic auf den frischgebackenen Most Valuable Player der Saison, Jamel McLean. Er wurde fürs Knaller-Spiel bei Bayern München am morgigen Sonntag geschont.

 Crailsheim startete engagiert ins Spiel, vor dem Obradovic gewarnt hatte: „Die Merlins haben mit ihren Siegen gegen Ludwigsburg und Göttingen gezeigt, dass man sie nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.“ Bis Mitte des ersten Viertels hielten die Hohenloher die Partie auch völlig ausgeglichen.

Fotogalerie: Die Bilder des Spiels

Zwei Dreier von Chad Timberlake saßen, auf der Gegenseite zeichnete Marko Banic für acht der ersten zehn Alba-Punkte verantwortlich – 10:10. Foulprobleme der Merlins – Garrett Sim, Andriy Agafonov und Timberlake mit je zwei schon früh im Spiel – sorgten jedoch mit dafür, dass Berlin bis zum Viertelende auf 25:16 davonzog. Auch weil Clifford Hammonds, neuer bester Defensivspieler der Liga, einen 9:0-Lauf der Berliner eingeleitet hatte.

Im zweiten Spielabschnitt wuchs der Rückstand teils auf 14 Punkte an, doch den Gästen gelang dann eine Serie von sieben Zählern in Folge und sie verkürzten auf 32:38. Zur Halbzeit betrug der Abstand acht Punkte, weil Crailsheim einen Teilerfolg feiern und das zweite Viertel mit 16:15 für sich entscheiden konnte. Oldie Stevie Johnson war zu diesem Zeitpunkt mit perfekter Trefferquote bester Merlins-Scorer: Zwei Zweier und zwei Dreier waren im Korb gelandet.

Video: Die Zusammenfassung des Spiels auf Telekom Basketball 

Aus der Kabine kamen die Hohenloher mit mächtig Selbstvertrauen. Nach zwei Minuten war der Vorsprung der Hausherren auf drei Punkte geschmolzen. Es roch nach einer Sensation, die Merlins-Fans wurden immer lauter. Bitter, dass Sean Mosley in dieser Phase einen einfachen Korbleger zum möglichen 45:45-Ausgleich vergab.

Alba gab wieder Gas und legte trotz eines Sim-Dreiers wieder acht Punkte zwischen sich und den Gegner – 54:46. Und doch ließen die Gäste nicht locker. „Alba ist nervös“, sangen die Crailsheimer Fans, als es eine Minute vor Schluss des dritten Viertels nur fünf Zähler Rückstand waren. Letztlich waren es wieder acht.

Start ins vierte Viertel verschlafen

Und bald darauf sogar 17, weil die Merlins den Start ins vierte Viertel total verschliefen, sie brauchten drei Minuten, bis sie wieder einen Korb erzielten. Von diesem Nackenschlag erholten sich die Zauberer nicht mehr, verloren mit 71:92.

Bei Crailsheim gefielen vor allem Stevie Johnson und Chad Timberlake, bei Alba Marko Banic und Reggie Redding. Banic und Timberlake waren mit je 16 Zählern Topscorer. Die Reboundüberlegenheit der Berliner war deutlich (41:19).

Crailsheim bestreitet sein letztes BBL-Spiel der Saison am Donnerstag bei den Artland Dragons in Quakenbrück. Dann ist das Kapitel Bundesliga für die Merlins zumindest für eine Spielzeit beendet. Auch für die Fans, die sangen: „Erste Liga, Crailsheim ist dabei.“ Viele Minuten nach der Schlussirene feierten die Anhänger aus Hohenlohe noch ausgiebig – mit Laolas, Gesängen und Klatschpappen.

Die Trainertimmen:

Sasa Obradovic (Headcoach ALBA Berlin): „Es ist wichtig, dass wir gewonnen haben und dass sich niemand verletzt hat. Die Gefahr besteht nämlich immer in solchen vermeintlich leichten Spielen. Wir haben in meinen Augen lange zu überheblich gespielt und den Gegner nicht genug respektiert. Aber wir sind kein Team, das durch individuelle Klasse gewinnt. Bei uns kommt der Erfolg nur über Verteidigung, Kampf und Einsatz. Am Schluss haben wir das wieder beherzigt, sehr stark verteidigt und wie schon in Ulm ein souveränes letztes Viertel gespielt.“

Ingo Enskat:Leider haben wir im letzten Viertel unsere Linie verloren. ALBA hat den Druck erhöht, was sie zweifelsohne immer können, was aber heute lange gedauert hat. Wir haben es dann zu persönlich genommen und zu sehr versucht, im Eins gegen Eins zu antworten. Wir haben uns nicht mehr als Team präsentiert und dann sieht man am Ende nicht gut aus. ALBA hat natürlich völlig verdient gewonnen.“

Joachim Mayershofer / Hohenloher Tagblatt

100% MERLIN
Tickets und MITGLIEDSCHAFT
Es geht
wieder
los
Jetzt Tickets sichern
100%
Merlin
Jetzt Mitglied werden