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Kämpferische Merlins: Szenenapplaus und Jubelarien

 

Patrick Flomo ist ganz aus dem Häuschen. Er schwingt die Arme, tanzt auf und ab, jubelt, fordert die Zuschauer im Block hinter der Spielerbank immer wieder zum Klatschen auf. So freut sich ein Sieger! Die Rest-Mannschaft macht sich derweil auf ihre Ehrenrunde, nimmt ein Bad in der Menge. Krimispannung zur Prime Time in der Schlussphase des Spieles entlädt sich. Freiwurf-Festival in den finalen Minuten. Wer zeigt Schwächen an der Linie? Treffer oder Niete – jeder kann mit einem Korb die Partie für sich (vor)entscheiden. Die Spannung ist fast zu greifen.

Bei den Merlins marschiert Jordan Callahan immer wieder an die Freiwurflinie. Nach außen hin ganz cool, versenkt er einen Freiwurf nach dem anderen (10/12). Aber auch die Bonner lassen an der Linie nichts mehr liegen. 1,4 Sekunden Restspielzeit. 91:89 für Crailsheim. Callahan verwandelt seinen ersten Freiwurf, wirft den zweiten ans Brett, um Restzeit von der Uhr zu nehmen. Bonn kann nicht mehr reagieren. Die Merlins starten mit einem Sieg in ihre zweite BBL-Saison.

Die Crailsheimer Führung zog sich, mal etwas komfortabler, zumeist aber in Reichweite durch die gesamte Partie – bis drei Minuten vor dem Ende. Dann legten die Bonner knapp auf 75:74 vor – Crailsheim kam wieder zurück und machte den Sack zu. Auffällig, vor rund 2600 Zuschauern in einer ausverkaufen Arena Hohenlohe: das gekonnte Zusammenspiel der Gastgeber. Und das nach einer Vorbereitung, in der Coach Ingo Enskat immer wieder mit Verletzungen einzelner Spieler zu kämpfen hatte. Sowohl spielerisch als auch kämpferisch präsentierten sich die Gastgeber als ein Team, in dem einer für den anderen in die Bresche sprang, oder auch um in der Offense den Mitspieler gekonnt in Szene zu setzen.

Ein sehr beweglicher und korbgefährlicher Center Matt Stainbrook. Routinier Konrad Wysocki als erfahrener Turm in der Schlacht. Ein Spielmacher Jordan Callahan, der es versteht, den Rhythmus zu variieren, und zu jeder Sekunde korbgefährlich ist – wie auch die Kollegen Robinson, Calvin. Kein Ausfall am Samstag. Schwer auszurechnen, das Team 15/16 der Merlins – auch weil alle Spieler korbgefährlich sind. Eine Mixtur, die noch viel Spaß machen kann.

Die Gäste mussten sich weitgehend auf ihren kantigen Center Klimavicius (21 Punkte) verlassen. Unterschiedliche Gemütslagen dementsprechend bei den Coaches. Bonns Mathias Fischer beklagte die schlechte Wurfauswahl. „Crailsheim hat in der ersten Halbzeit gut getroffen und die wichtigen Rebounds geholt.“ Ingo Enskat, sein Pendant auf Crailsheimer Seite, fiel „nach so einem Auftaktspiel ein Stein vom Herzen.“

Viel Zeit für übermäßige Freude oder aber zum Wundenlecken bleibt nicht. Denn schon am Mittwoch geht es für beide Teams weiter. Dann empfangen die Bonner den Mitteldeutschen BC. Für die Merlins steht mit den Brose Baskets Bamberg erneut ein harten Prüfstein an. Mal sehen, ob Patrick Flomo dann wieder Gelegenheit zum Tanzen bekommen wird.

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