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Zitterpartie zum zehnten XMas-Erfolg in Serie – Merlins bezwingen Bayreuth mit 73:70

Crailsheim, 19.12.2015. Vor der Arena Hohenlohe herrschte sonniges, eher herbstliches statt winterliches Wetter. Im Inneren der „Stierkampfarena“ dominierte dagegen die Farbe weiß. Merlins-Hauptsponsor Hakro hatte in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern eine T-Shirt Aktion zum XMas-Game gestartet und an die ersten 2500 Gäste die Shirts mit dem Slogan „Wahre Liebe. Jetzt.“ verteilt. Passend dazu liefen auch die Zauberer auf dem Parkett in ihren weißen Trikots auf. Optisch also schon einmal eine Demonstration der Einheit im Kampf um den Klassenerhalt in der Beko Basketball Bundesliga zwischen Fans und Team der Crailsheim Merlins.

Das Merlins Dance Team hatte wieder einmal eine sehr vielseitige Introshow vorbereitet, mit viel Besinnlichkeit zum bevorstehenden Weihnachtsfest. Im Rahmen des schnelllebigen Profisports ein gerade willkommener Kontrast. Zumal bei Tip-Off wieder eben jenes knallharte Geschäft das Geschehen bestimmte. Die Crailsheim Merlins in ihrer zweiten Beko BBL-Saison trafen auf medi Bayreuth. Zwei Teams, getrennt durch gerade einmal zwei Punkte in der Tabelle und mit dem Ziel in der Arena Hohenlohe am Start, den Abstand zu den Abstiegsrängen um zwei weitere Zähler zu vergrößern.
Der Start gehörte den Hausherren, die durch Konrad Wysocki mit 3:0 in Führung gehen konnten. In der Folge entwickelte sich eine umkämpfte erste Halbzeit. Die Merlins waren sehr engagiert in der Defense, doch Bayreuth fand den Korb und konnte so Selbstvertrauen tanken. Zudem gehörte den Gästen zunächst die „Lufthoheit“ bei den Rebounds. Konrad Wysocki und Adam Chubb sorgten noch für das 11:10, danach erkämpfte sich medi Bayreuth ein kleines Polster, welches die Oberfranken bis Mitte des zweiten Viertels verteidigen konnten. Die Zauberer blieben zu dieser Phase vor allem dank einer starken Freiwurfquote im Spiel, und holten sich an der Linie auch die Führung wieder zurück. (31:30). Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte denn auch den Hausherren, die mit einer knappen Führung in die Kabine gingen (35:31).

Das dritte Viertel begann ähnlich wie das Erste. Die Merlins starteten mit engagierter Defense und einem erfolgreichen Dreier, bevor der Abstiegskampf das Spiel beider Teams wieder beherrschte. Doch die Hausherren hatten die Zuschauer in der ausverkauften Arena Hohenlohe im Rücken. Besonderes Kapitän Konrad Wysocki schien den besonderen Spirit dieses Spiels aufzusaugen und lief im dritten Viertel immer mehr heiß. Zwar hatte Bayreuth immer wieder eine passende Antwort parat, aber der 51-fache Nationalspieler war maßgeblich daran beteiligt, dass die Merlins eine fünf-Punkte Führung mit ins Schlussviertel nahmen (55:50). Aber auch Szenen wie ein Floater mit Ablauf der Shotclock von Vytenis Cizauskas sorgten für noch mehr Extase bei den heimischen Fans.

Die Energieleistung aus den vorangegangenen Vierteln brachte den Crailsheimern Selbstvertrauen für das letzte Viertel. Erneut war es Konrad Wysocki, der mit 5 Punkten in Folge für eine zweistellige Führung der Merlins sorgte, während den Bayreuthern in dieser Phase wenig gelang. Beim Stand von 66:52 schien alles auf einen klaren Sieg bei diesem Weihnachtsspiel hinauszulaufen. Doch in der enthusiastischen Stimmung schafften es die Enskat-Jungs nicht, kühlen Kopf zu bewahren und gegen die „Notlösung“ von Bayreuth-Coach Michael Koch, die Zonenverteidigung, das Spiel ordentlich über die Zeit zu bringen. Stattdessen konnten sich die Gäste Stück für Stück ins Spiel zurückbeißen und hatten beim Stand von 68:66 die Chance zum Ausgleich oder gar zur Führung. Hier aber konnte die stabile Defense der Merlins den Gästen Paroli bieten, wodurch Naymicks Notwurf von der Mittellinie seinen Weg ins Ziel nicht fand. Anschließend ging es mit „Stop-the-clock“-Fouls für die Merlins an die Linie, wo Jordan Callahan und Shy Ely nervenstark blieben und so die Serie der Heimsiege beim Weihnachtsspiel in der Arena Hohenlohe sicherten. Mit 73:70 holten die Merlins am Ende den zehnten XMas-Erfolg in Serie.


Trainerstimmen

Michael Koch (medi Bayreuth): „Erst einmal Glückwunsch an Ingo und die Crailsheim Merlins zum verdienten Sieg – muss man eingestehen. Ich bin enttäuscht von der Leistung meines Teams, das nicht in der Lage war den Gameplan, den wir erarbeitet hatten, umzusetzen. Wir haben bis zur Halbzeit und gerade im ersten Viertel, das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben den Korb attackiert, haben viele einfache Punkte in der Zone gemacht. Die Pick-and-Roll Situation, die Crailsheim geswitcht hat, immer wieder attackiert. Den großen Mann attackiert und damit immer wieder Lücken gerissen. Von diesem Plan sind wir Viertel nach Viertel nach Viertel immer weiter abgewichen. Wir haben uns auf das Werfen von außen verlegt – zu stark – wir haben nicht getroffen und dadurch Crailsheim ins Spiel gebracht. Dann am Ende haben wir mit einer Lösung das Spiel fast noch drehen können. Weil es aber eine Notlösung war, haben die Crailsheim Merlins das Spiel am Ende auch verdient gewonnen.“

Ingo Enskat (Crailsheim Merlins): „Danke für die Glückwünsche. Man ist zwiegespalten – als Fan und als – nach zehn Jahren irgendwie auch Crailsheimer natürlich – glücklich, dass man das Spiel gewonnen hat. Als Trainer meiner Mannschaft bin ich mit den letzten viereinhalb Minuten, wie wir uns da angestellt haben, nicht zufrieden. Viel zu hektisch, auch gegen die Zone muss man nicht zwangsläufig von außen abschließen. Wir haben gute Würfe gehabt, aber ein Dreier geht halt rein oder nicht. Da musst du zwischendurch den Ball auch einfach mal reinbringen und dadurch das Spiel wieder so ein bisschen mixen. Im Zweifelsfall verdienst du dir deine Punkte dann an der Freiwurflinie. Wir haben uns nur auf den Wurf verlassen, das ist natürlich das , was Bayreuth in diesem Moment wollte – die Würfe fallen nicht rein.  Dann sind wir irgendwo aus dem Trott nicht mehr rausgekommen und dann am Ende, kannst du so nen Ding auch noch verlieren – das ist dann natürlich ärgerlich. Insgesamt – gerade für den Mittelteil – um es jetzt nicht zu negativ zu reden, haben wir die 20 Minuten in der Mitte sehr stark gespielt. Haben größtenteils konzentriert verteidigt, haben im Angriff oft viele Optionen genutzt, die wir so besprochen hatten. Dafür ein Kompliment an die Jungs, deshalb überwiegt am Ende auch das Positive mit einem kleinen Wermutstropfen, vielleicht, dass man es am Ende nochmal auf´s Spiel gesetzt hat.“

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