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Merlins ziehen im Overtime-Krimi in Würzburg den Kürzeren

Würzburg, 20.12.2019. Mit sehr guten Erinnerungen traten die Merlins am Freitag ihre Reise zum Auswärtsspiel in Würzburg an. Aufgrund der belegten Arena Hohenlohe trug man das letzte Spiel der vergangenen Saison in der s.Oliver Arena aus und sicherte sich dort nach einem dramatischen Sieg gegen die EWE Baskets Oldenburg in letzter Sekunde den Klassenerhalt. Auch wenn man sich in Crailsheim sehr gerne an dieses Spiel zurückerinnert, würde man in dieser Spielzeit gerne darauf verzichten und frühzeitig den Verbleib in Deutschlands höchster Spielklasse sicherstellen. Zuletzt waren die Zauberer auf bestem Weg genau dies zu tun. Zwar musste man sich in den letzten beiden Spielen in München und zuhause gegen Frankfurt geschlagen geben, stand aber dennoch mit sechs Siegen nach zehn Spielen auf einem hervorragenden fünften Tabellenrang. Nun traf man am 12. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga auf das punktgleiche s.Oliver Würzburg, welches jedoch bereits eine Partie mehr absolviert hatten.

Die Merlins schienen zu Beginn der Partie genau dort weiter zu machen, wo sie in der vergangenen Saison in Würzburg aufgehört hatten. Zunächst eröffnete Merlins-Kapitän Sebastian Herrera die Begegnung mit einem erfolgreichen Dreipunktwurf, bevor Javontae Hawkins und Aaron Jones auf 0:7 erhöhten. Als Herrera den nächsten Dreier zum 0:10 für die Gäste versenkte, zog Würzburg-Coach Wucherer die erste Auszeit der Gastgeber nach zweieinhalb Spielminuten. Doch Hawkins baute per Dreier plus Foul die Führung auf 0:14 weiter aus. Im Anschluss sorgte Cameron Wells an der Freiwurflinie für die ersten Punkte der Hausherren. Die Merlins blieben aber weiterhin das spielbestimmende Team und brachten mit zwei Dreiern in Person von Rückkehrer Maurice Stuckey Wucherer zur nächsten Timeout beim Stand von 5:25. Anders als die erste genommene Auszeit schien diese nun Früchte zu tragen. Durch einen 7:0 Lauf verkürzten die Würzburger auf 12:25 und zwangen Merlins-Coach Tuomas Iisalo wiederum zur ersten Auszeit. Mit einem Fünfzehn-Punkte-Vorsprung nach einer starken Anfangsphase ging das erste Viertel zu Ende (19:34).

Beide Mannschaften erwischten offensiv einen guten Start in das zweite Viertel und trafen ihre Würfe. Nach dreieinhalb Minuten war ein 30:43 auf dem Scoreboard in der s.Oliver Arena zu sehen. Insbesondere Dejan Kovacevic sorgte für ordentlich Wirbel unter dem Korb der Würzburger und erzielte insgesamt neun Zähler in der ersten Halbzeit. Danach wollte auf beiden Seiten der Ball nicht mehr durch die Reuse fallen. So stand es 30:44 nach fünfeinhalb gespielten Minuten. Nach der kurzen Durstrecke fanden sowohl die Gastgeber als auch die Merlins ihren Rhythmus wieder und trafen hochprozentiger. Mit einem 42:55-Halbzeitstand ging es in die Pause. Vor allem die hohen Trefferquoten von hinter der Dreipunktelinie prägten die erste Hälfte.

Gäste-Center Luke Fischer eröffnete die zweite Halbzeit mit zwei Punkten für die Gastgeber. Diesmal waren es die Hausherren, die den besseren Start erwischten. Beim Dreier von Florian Koch zum 49:55 zog Tuomas Iisalo die Auszeit. Es dauerte knapp drei Minuten ehe Fabian Bleck die ersten Zähler auf Seiten der Crailsheimer erzielen konnte. Die Intensität im Spiel wurde zunehmend höher und der Spielstand enger. Auch die Angriffe der Merlins liefen nicht mehr so leicht von der Hand wie noch zu Beginn des Spiels. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Center Dejan Kovacevic und konnte die Partie nicht mehr fortsetzen. Nach knapp sechs gespielten Minuten im dritten Spielabschnitt glichen die Würzburger durch Junior Etou zum ersten Mal seit Spielbeginn aus und gingen im Anschluss sogar per Korbleger von Hoffmann in Führung (64:62). Gegen Ende des Viertels berappelten sich die Zauberer etwas und nahmen zumindest einen Zwei-Punkte-Vorsprung mit in den letzten und entscheidenden Spielabschnitt (68:70).

Es dauerte über zwei Minuten bis die ersten Punkte im letzten Viertel fielen. Victor Rudd brachte die Würzburger mit einem Dreier wieder in Führung. Doch Aaron Jones hatte auf Seiten der Crailsheimer Korbjäger die richtige Antwort parat, indem er vier Punkte in Serie erzielte und Coach-Wucherer bei noch gut sechs zu spielenden Minuten und einem 71:74-Zwischenstand zur Auszeit zwang. Die Würzburger kamen gut aus der Auszeit und gingen erneut in Führung (75:74). Im folgenden verwandelte Maurice Stuckey zwei Dreipunktewürfe und sorgte für fünf Punkte Vorsprung gegenüber den Unistädtern. Diese währte jedoch nicht lange, da Cameron Wells zwei Minuten vor dem Ende mit zwei erfolgreichen Würfen wieder ausglich (80:80). Quincy Ford verwandelte 57 Sekunden vor dem Ende einen seiner beiden Freiwürfe und stellte auf 82:83. Merlins-Guard Russel verteidigte im Anschluss stark und erzwang einen Turnover, welchen Quincy Ford in der Folge nach Foulspiel erneut an die Linie brachte. Den ersten verwandelte er cool, während der zweite sein Ziel verfehlte und die Würzburger beim Stand von 82:84 zum vermeintlich letzten Angriff des Spiels kamen. Wieder war es Cameron Wells, der 1,6 Sekunden vor dem Ende zum 84:84 ausglich und damit die Verlängerung erzwang.

Beide Teams taten sich in der Overtime zunächst schwer. Die Franken erkämpften sich aber, insbesondere durch ihre Überlegenheit beim Rebound, ein 89:84 nach zweieinhalb gespielten Minuten. In der Crailsheimer Offensive lief lange Zeit nichts zusammen, ehe Javontae Hawkins mit einem Dreier plus Zusatzfreiwurf zum 89:88 verkürzte. Dies sollten jedoch die letzten Punkte an diesem Abend für die Crailsheimer gewesen sein. Hawkins und Russel vergaben ihre beiden Wurfchancen und die Würzburger sorgten im Gegenzug für den 92:88-Endstand.

Stimme zum Spiel:

Tuomas Iisalo: „Herzlichen Glückwunsch an Coach Denis und seine Mannschaft. Wir hatten einen unglaublichen Start in dieses Spiel. Das erste und zweite Viertel war super Basketball von uns. Nach der Pause waren wir nicht mehr so gut im Spiel. Der große Unterschied zwischen uns und den Würzburgern war heute das Rebounding, darum haben wir heute verloren. Es war aber trotzdem ein gutes Spiel, leider nicht gut genug. Ich bin etwas enttäuscht über die Entscheidung am Ende auf Offensivfoul von Quincy Ford, weil es für mich ein klares Foul des Verteidigers war. Aber das ist Basketball.“

Punkteverteilung

Russell (6 Pkt/1 Reb/ 7 Ass), Carpenter (DNP), Špan (3 Pkt/1 Reb/2 Ass), Herrera (9 Pkt/1 Reb/1 Ass), Bleck (8 Pkt/3 Reb/2 Ass), Ford (2 Pkt/2 Reb), Kovacevic (9 Pkt/ 2 Reb), Hawkins (18 Pkt/6 Reb/2 Ass), Jones (16 Pkt/5 Reb/1 Ass), Stuckey (17 Pkt/4 Reb).

Viertelergebnisse: 19:34 | 23:21 | 26:15 | 16:14 | 8:4(OT)

Teamvergleich

 

s.Oliver Würzburg

HAKRO Merlins

Rebounds

50

28

Assists

24

15

Turnover

18

15

Wurfquoten

Field Goals

49% (36/74)

44% (30/68)

Dreier

41% (11/27)

39% (13/33)

Freiwürfe

56% (9/16)

79% (15/19)

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