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Moral und Kampf entscheidend – HAKRO Merlins schlagen Hamburg in der Verlängerung

Hamburg, 29.02.2020. Sieben Siege aus den letzten acht Partien – so lautete die Bilanz der Crailsheimer vor dem Aufeinandertreffen mit den Towers. Die lange spielfreie Zeit konnten die angeschlagenen Zauberer Jan Span und Quincy Ford nutzen, um ihre Verletzungen auszukurieren. Ford fehlte Tuomas Iisalo seit Dezember aufgrund von Kniebeschwerden. Span setzte im letzten Spiel gegen Braunschweig wegen Rückenproblemen aus und musste sogar seine Nationalmannschaftsreise absagen. Für Merlins Topscorer Javontae Hawkins reichten zwei Wochen nicht aus, um seine Schulter wieder auf 100% zu bringen, sodass er in Hamburg noch nicht zum Einsatz kam.

Das finnische Trainerteam Tuomas und Joonas Iisalo schickte zunächst DeWayne Russell, Sebastian Herrera, Jeremy Morgan, Fabian Bleck und Aaron Jones auf das Parkett der edel-optics.de Arena. Vor fast 400 mitgereisten Merlins-Fans, die lautstark auf sich aufmerksam machten und den Crailsheimer Spielern Energie verliehen, kamen die Gäste selbstbewusst in die Partie. Aaron Jones setzte mit einem Dunk ein Statement und Jeremy Morgan legte mit einem Dreier nach. Anschließend kamen die Hausherren besser in die Begegnung. Michael Carrera brachte die Hamburger auf vier und Holland mit einem Dreier auf einen Punkt heran. Sebastian Herrera, der in der letzten Woche noch mit der chilenischen Nationalmannschaft unterwegs war, antwortete stets mit einem Distanztreffer. Die Towers hatten früh die Foulgrenze überschritten, sodass zunächst Herrera und dann Jones an die Freiwurflinie durften. Der Hamburger-Spielmacher Gutierrez verkürzte auf 15:19. Rückkehrer Quincy Ford kam anschließend zu seinem ersten Punkt durch einen Freiwurf. Anschließend gab es eine Schrecksekunde. Jeremy Morgan, der in dieser Saison bereits aufgrund einer Sprunggelenk-Verletzung fünf Wochen ausfiel, knickte um und musste in der Kabine behandelt werden und sollte nicht mehr auf das Wilhelmsburger Parkett zurückkehren. DeWayne Russell nahm einmal mehr die Zügel in die Hand und erhöhte auf 19:24. Nach einem starken Rebound in der Defensive von Quincy Ford schloss Jan Span aus der Distanz ab und traf. Nur 10 Sekunden später – nach einem schnellen Ballverlust der Hausherren – klingelte es erneut von draußen und Span erhöhte auf 19:30 – Auszeit Hamburg. Bis zum Ende des ersten Viertels konnten die Towers noch auf neun Punkte verkürzen.

Der Hamburger Yannick Franke eröffnete den zweiten Spielabschnitt mit einem Freiwurf. Gleich im Gegenzug legte Aaron Jones erneut eine sehenswerte Flugeinlage ein und brachte die Zuschauer mit einem Alley-Oop-Dunk zum Raunen. Anschließend verteidigte er hinten stark, holte sich den Rebound und Herrera schloss aus Down-Under ab. Schnell legte der Merlins-Kapitän mit einem Korbleger nach und stellte auf 24:37. Hamburgs Coach Mike Taylor zog eine Auszeit. Danach kamen die Gastgeber deutlich besser zurück als die Crailsheimer. Der Niederländer Franke war es, der den Merlins vier schnelle Punkte einschenkte und auf neun Punkte verkürzte. Jetzt hatte Tuomas Iisalo Gesprächsbedarf und nahm eine Auszeit. Auch danach fanden die Gäste nicht zurück in die Spur und ließen die Towers auf vier Punkte herankommen. Nun wollte bei dem Tabellenvierten nichts mehr fallen – dafür bei den Hanseaten alles. In kürzester Zeit drehten die abstiegsbedrohten Hamburger die Partie auf 42:39. Aufgrund von vielen Foulpfiffen gegen die Merlins stellten die Towers den Spielstand zur Halbzeit auf 48:45.

Crailsheims Kapitän Sebastian Herrera verwandelte zu Beginn des dritten Viertels zwei Freiwürfe. Gutierrez scorte postwendend dreifach. Nun war es Fabian Bleck der auf Seiten der Gäste ein Statement setzte und fünf Punkte hintereinander markierte. Nach einem Dunk von Carrera antwortete Moe Stuckey mit einem Dreier. Hinten schnappte er sich den auf dem Boden rollenden Ball und Towers-Center Radosavljevic griff ihm dabei ins Gesicht. Dieser regte sich so auf, dass er ein technisches und somit sein fünftes Foul kassierte und das restliche Spiel von der Bank ansehen musste. Es entwickelte sich nun ein offenes Spiel. Meist gingen die Hamburger in Führung und die Gäste blieben dran. Bei noch drei Minuten auf der Uhr setzte Stuckey ein Zeichen in dem er mit Zug zum Korb zog und versenkte – Ausgleich 61:61. Jan Span brachte anschließend die Crailsheimer mit zwei Freiwürfen wieder in Führung. Zwar konnte Hamburg durch Beech wieder in Front geraten, aber Herrera stellte mit der Sirene auf 67:68 für die Gäste.

DeWayne Russell, der im dritten Spielabschnitt eine Verschnaufpause bekam, eröffnete erfolgreich aus der Distanz und legte mit einem And-One nach. Nun standen die Crailsheimer auch in der Defensive wieder deutlich stabiler und ließen keine einfachen Punkte mehr zu. Vorne erhöhte sechs Minuten vor Schluss Stuckey auf neun Punkte. Zwar kamen die Hamburger immer wieder heran, aber die Gäste konnten den Vorsprung konstant halten. In einer wilden Phase, wo bei einigen die Emotionen hochkochten, konnten sich die Towers auf vier Punkte heranarbeiten. Mit zwei Freiwürfen von Franke schmolz der Vorsprung auf zwei Punkte.  Der war es dann auch, der 17 Sekunden vor dem Ende der Partie mit einem Korbleger auf 82:82 ausglich. Tuomas Iisalo zog eine Auszeit um mit seinen Spielern den letzten Angriff zu besprechen. Russell sollte es mit einem Sprungwurf richten – dieser fiel allerdings nicht. Verlängerung.

Die Hausherren kamen mit viel Energie in die Overtime und bei den Crailsheimern liefen einige Spieler aufgrund von Blessuren auf dem Zahnfleisch. Nach vier Punkten der Hamburger nahm der finnische Headcoach der Merlins eine Auszeit. Carrera legte noch einmal nach, Russell verkürzte mit zwei Korblegern auf 88:87. Merlins-Foward Fabian Bleck brachte die Gäste aus der Distanz wieder mit 89:90 in Führung. Auszeit Hamburg. Russell, wie auch schon in der Verlängerung in Frankfurt, führte dann am Ende die Craisheimer zum 14. Saisonsieg. Am Ende stand ein nervenaufreibender 91:92-Sieg auf dem Scoreboard.

Stimmen zum Spiel:

Tuomas Iisalo: „Was für ein Spiel – Wahnsinn. Wir sind gut in die erste Halbzeit gekommen und haben unsere Pläne umsetzen können. Im zweiten Viertel hatten wir große Probleme mit dem Druck von Hamburg, die uns zu Ballverlusten gezwungen haben. Wir waren in einer sehr schwierigen Situation im letzten Viertel. Ich bin mit einigen Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden, aber meine Jungs haben einmal mehr Charakter gezeigt. Außerdem haben wir einen DeWayne Russell in unseren Reihen, der in solchen Situationen einfach immer die richtigen Entscheidungen trifft.“

Punkteverteilung

Russell (22 Pkt/ 4 Ass/2 Reb), Carpenter (DNP), Stuckey (9 Pkt/2 Reb/1 Stl), Špan (11 Pkt/7 Reb/3 Ass), Herrera (17 Pkt/7 Reb/3 Ass), Bleck (10 Pkt/7 Reb/1 Ass), Ford (2 Pkt/8 Reb/3 Ass), Morgan (6 Pkt/1 Ass), Hawkins (DNP), Jones (15 Pkt/2 Reb/1 Stl).

Viertelergebnisse: 21:30 | 27:15 | 19:23 | 15:14 | 9:10   

Teamvergleich  

 

Hamburg Towers

HAKRO Merlins

Rebounds

43

45

Assists

12

20

Turnover

18

22

Wurfquoten

Field Goals

43% (33/76)

42% (31/74)

Dreier

26% (6/23)

32% (12/37)

Freiwürfe

76% (19/25)

69% (18/26)

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