easyCredit BBL Logo quer RGB webLogo en  JBBL Ohne HochNBBL OWM MR HF 4c      facebook  twitter  instagram tiktok PNG8 sYouTube_icon_(2013-2017).png

 

Kurz vor dem ersten Heimspiel der neuen Saison gegen Brose Bamberg sprach die Südwest Presse mit Maurice Stuckey. Der erfahrene Shooting Guard spielte insgesamt fünf Jahre für die Oberfranken. Am Sonntagabend kommt es für ihn zum Widersehen mit seinem Ex-Klub.

Stuckey

Foto: Philipp Reinhard

 

Crailsheim, 21.11.2020. Maurice Stuckey ist einer von drei Spielern des Erfolgsteams der vergangenen Saison, die den Hakro Merlins Crailsheim erhalten geblieben sind. Der Shooting Guard absolvierte Anfang Dezember 2019 sein erstes Spiel für die Zauberer. Zuvor hatte Stuckey für Brose Bamberg gespielt – den kommenden Gegner der Merlins. Mit den Oberfranken feierte der 30-Jährige seine größten Erfolge: 2010, 2011 und 2012 wurde er deutscher Meister mit Bamberg, 2019 Pokalsieger. 302 BBL-Spiele hat Stuckey inzwischen absolviert und ist damit der erfahrenste Akteur der Merlins.

SWP: Herr Stuckey, 2006 wurden Sie von Michael Jordan in dessen „Jordan Classics Camp“ als talentiertester deutscher Nachwuchsspieler bezeichnet und als wertvollster Spieler (MVP) des Camps ausgezeichnet. Sie haben als Jugendlicher also bei der Basketball-Legende schlechthin bleibenden Eindruck hinterlassen.

Maurice Stuckey: Ich war super nervös. Michael Jordan ist in den Raum gekommen und man konnte Fragen stellen. Man durfte aber keine Bilder machen und keine Autogramme holen. Warum? Keine Ahnung. Schade, weil das für die 20 Jungs ein einmaliges Erlebnis war. Ich hatte aber so Schiss und war ganz ehrlich den Tränen nahe, weil er einfach nur in diesem Raum war. Ich habe es nicht über die Lippen gebracht, auch nur eine Frage zu stellen, weil ich so in einer Schockstarre war. Am Schluss die Trophäe von ihm überreicht zu bekommen und ihm die Hand zu schütteln, das war natürlich mega. Das war wirklich eines der schönsten Erlebnisse in meiner Karriere.

Hat die MVP-Trophäe bei Ihnen einen Ehrenplatz?

Die hat mein Vater unterschlagen (lacht). Die steht zu Hause bei ihm in Augsburg. Sobald ich dann sesshaft werde, werde ich sie mir zurückholen.

Sie sind seit fast genau einem Jahr bei den Hakro Merlins Crailsheim. Wie würden Sie diese zwölf Monate zusammenfassen?

Es war alles sehr wild! Was sich in diesen zwölf Monaten alles abgespielt hat! Man kommt an, es gibt sehr viele Verletzte. Man muss schauen, dass man schnell in die Mannschaft findet. Mitten in der Saison zu wechseln, war für mich auch etwas Neues. Wir spielen so eine super Saison, schlagen Bamberg und Berlin. Und auf einmal ist die ganze Saison beendet. Man geht drei Monate in die Pause, dann geht es auf einmal doch weiter, obwohl man nicht damit gerechnet hat. Und beim Finalturnier tritt man mit einer ganz anderen Mannschaft an als in der Saison. Ich glaube, dass wir den Merlins-Basketball aber ganz gut präsentiert haben. Und jetzt bin ich mit 30 Jahren wieder der Älteste. Ich fühle mich wohl in Crailsheim, ich mag den Verein, verstehe mich mit allen ziemlich gut und habe mich schon richtig eingelebt hier.

Was war in dieser Zeit Ihr persönliches Highlight auf dem Feld?

Braunschweig war für mich Balsam für die Seele zu diesem Zeitpunkt. Aber auch der Sieg gegen Berlin. Keiner rechnet ja damit, dass Crailsheim da gewinnt. Und auch wenn wir beim Turnier nicht so gut abgeschnitten haben, hat es großen Spaß gemacht, mit den Jungs alles zu geben. Wir haben uns da super verkauft.

Auch abseits des Feldes hatten Sie Grund zur Freude. Ihre Tochter Solea kam Anfang Juli auf die Welt. Wie sehr hat sich Ihr Leben verändert?

Total (lacht). Alleine schon, wie man freie Tage verbringt. Früher habe ich ausgeschlafen, überlegt, was ich esse, ein bisschen Playstation gezockt. Jetzt versuche ich natürlich, so viel Zeit, wie es geht, mit der Kleinen zu verbringen. Statt auszuschlafen geht man jetzt halt spazieren, was auch ein schöner Ausgleich ist. Auch vom Schlaf her ist es anders, weil man nachts mal raus muss, wenn die Kleine schreit. Wenn Spiele sind, so wie jetzt am Wochenende, dann bin ich auch mal alleine in Crailsheim, damit ich ausschlafen kann. Meine Freundin und meine Tochter sind meistens in Würzburg, das ist ja nur eine Stunde Fahrt. Wenn ich einen Tag freihabe, dann fahre ich nach Würzburg. Und wenn es mal stressig ist, dann kommen die beiden nach Crailsheim.

Das erste Weihnachten als Papa wird sicher ein besonderes sein. Haben Sie Ihrer Tochter schon ein Geschenk gekauft?

Noch nicht. Sie ist dann sechs Monate alt. Sie wird irgendetwas kriegen, was ihr gefällt – zum Beispiel ein Mobile oder eine Rassel, die sie herumwerfen kann. Sie wird auf jeden Fall ein cooles Weihnachtsoutfit bekommen.

Sie sind als einer von drei Spielern des Kaders aus der vorherigen Spielzeit bei den Merlins geblieben. Wie hat sich Ihre Rolle im Team verändert?

Die Rolle des Co-Captains ist für mich noch ungewohnt. Man muss mehr reden, gucken, dass die Jungs bereit sind. Ich bin ja eher ein Spieler, der mehr in sich gekehrt ist und selber gar nicht so viel redet. Wir haben ein junges Team. Man muss den Jungs, die die BBL noch nicht kennen, etwas unter die Arme greifen. Das ist für mich eine Umstellung. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben. Das nehme ich gerne an.

Das alles überlagernde Thema ist die Corona-Pandemie. Wie gehen Sie persönlich damit um?

Man denkt die ganze Zeit dran. Alleine solche Sachen wie die Maske aufzusetzen, wenn man in die Halle reinkommt oder im Bus und im Videoraum sitzt. Dann hat man zweimal pro Woche den Corona-Test. An Tagen, an denen man sich mal nicht so gut fühlt oder einen Schnupfen hat, hat man das auch im Kopf.

Ist man nach einem Test immer nervös, bis das Ergebnis dann da ist?

Nicht immer. Es gibt so Tage, an denen man sich fragt, warum bin ich so schlapp, was stimmt mit mir nicht – da hofft man, dass nichts ist. Aber es ist leider Gottes schon fast normal für uns. Man kriegt das Stäbchen in den Mund und geht wieder. Am Anfang war es wirklich sehr unangenehm, jetzt ist es fast schon zur Gewohnheit geworden – leider. Schlimmer ist: Wir haben uns eine Woche lang auf Chemnitz vorbereitet, auf einmal heißt es, wir spielen gegen Bayreuth. Man muss sich komplett umstellen. Das ist ganz komisch.

Wie sehr belastet Sie die ganze Situation psychisch?

Meine Familie und ich gehen damit sehr entspannt um. Man hofft natürlich, dass es allen gut geht. Ich versuche, so vorsichtig wie möglich zu sein. Ich mache nicht viel mehr, als in die Halle gehen, trainieren, nach Würzburg fahren. Da bin ich doch sehr abgeschottet.

Würzburgs Trainer Denis Wucherer plädiert dafür, dass es auch in dieser Saison keine Absteiger geben soll. Wie sehen Sie das?

Ich halte das grundsätzlich für eine ganz gute Idee. Man hat so viele Dinge einfach nicht selbst in der Hand. Klar können sich auch Leute verletzen, aber Corona kann ein ganzes Team flachlegen. Das ist komplette Wettbewerbsverzerrung. Die Frage, die sich stellt: Wie macht man es dann mit den Aufsteigern? Da müsste man eine Regelung finden. Die Liga wollte ja eher kleiner werden.

Wie sehr fehlen Ihnen die Zuschauer auf den Rängen?

Man muss das Beste daraus machen, aber man muss sich nichts vormachen. Ohne Fans ist es einfach schrecklich! Man gewöhnt sich ja an alles, und wenn man im Spiel ist, geht das schon irgendwie. Aber es fehlt etwas. Diese leeren Zuschauerränge, wenn man in die Halle reinkommt ... normal nimmt man die Atmosphäre ja mit, wenn die ersten Zuschauer schon durch die Halle laufen. In Hamburg kommen unsere Fans rein, bevor das Spiel losgeht, und schreien rum wie die Verrückten. Du lachst dann und freust dich und pusht dich auch. So was hat man halt gar nicht. Das Schlimmste für mich ist das Einlaufen, wenn der Name aufgerufen wird. Das ist so emotionslos. Man muss als Mannschaft schauen, dass man sich selber hochkriegt. Deswegen sind viele Spiele gerade am Anfang sehr lasch, weil keine Stimmung aufkommt. Auch in der Halbzeit, wenn man aus der Kabine rauskommt. Beim MBC liegt normalerweise immer so ein Popcorngeruch in der Halle. Jetzt war dort einfach nichts – außer Kälte.

Hier geht es zum Bericht der Südwest Presse

fanshop_trikot_homepage.jpg

grafik mitgliedschaft neu

Filmplakat Web2

01_BIG_#121_Seite1-1.png

eC_Crailsheim-kann_300x300.jpg

Tabelle

  1. Telekom Baskets Bonn64
  2. ALBA BERLIN62
  3. FC Bayern München50
  4. EWE Baskets Oldenburg44
  5. MHP RIESEN Ludwigsburg38
  6. BG Göttingen38
  7. ratiopharm ulm36
  8. NINERS Chemnitz32
  9. ROSTOCK SEAWOLVES32
  10. Brose Bamberg30
  11. Würzburg Baskets30
  12. MLP Academics Heidelberg30
  13.   HAKRO Merlins Crailsheim24  
  14. Basketball Löwen Braunschweig24
  15. Veolia Towers Hamburg24
  16. SYNTAINICS MBC22
  17. FRAPORT SKYLINERS20
  18. medi bayreuth12