Crailsheim, 28.04.2023. Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge müssen die HAKRO Merlins Crailsheim am Samstagabend eine Reaktion auf die letzten Leistungen zeigen. Denn sowohl in Ludwigsburg und Hamburg, wie auch bei den Heimspielen gegen Bayern und Würzburg, war der elfte Saisonsieg greifbar, am Ende setzte sich jedoch immer der Kontrahent durch. Daher befinden sich die Zauberer auch vor dem 32. Spieltag der easyCredit BBL mitten im Abstiegskampf. In diesem haben sie noch zwei Spiele vor heimischer Kulisse sowie beim Saisonfinale das Auswärtsspiel beim SYNTAINCS MBC vor der Brust. Doch zunächst steht der Heimauftritt gegen Brose Bamberg auf dem Plan.

Auch die Oberfranken haben eine schwere Saison hinter sich und mittlerweile nur noch Außenseiterchancen auf den Einzug in die Playoffs. Als Tabellenneunter sind sie auf Schützenhilfe aus Ulm oder Würzburg angewiesen, um sich doch noch für die Post-Season zu qualifizieren. Waren die Oberfranken noch in den 2010er-Jahren mit sieben Meisterschaften von 2010 bis 2017 der Maßstab im deutschen Basketball, laufen sie in den vergangenen Jahren ihren Ansprüchen hinterher. Zwar qualifizierte man sich in jeder Saison für die Playoffs, doch an die großen Erfolge der Vergangenheit konnten die Franken nicht mehr anknüpfen. Ein Verpassen der Post-Season wäre ein weiterer Rückschritt und das Ende einer 21-Jahre langen Serie. Seit 2002 waren die Bamberger in jeder Spielzeit in den Playoffs vertreten. Ein Umbruch abseits des Feldes findet hingegen nach der Saison statt. Alleingesellschafter Michael Stoschek inklusive Hauptsponsor Brose ziehen sich vom Sponsoring zurück und hinterlassen eine Lücke beim ehemaligen deutschen Aushängeschild.

Auf dem Parkett kämpft die Mannschaft des israelischen Cheftrainers Oren Amiel allerdings nach wie vor um einen Platz unter den ersten Acht. Dafür benötigen die Franken in den verbleibendenden drei Spielen drei Siege und Schützenhilfe. Gefährlichster Offensivspieler in Bamberg ist Patrick Miller. Der ehemalige Ulmer Point Guard kam kurz nach Saisonbeginn nach Oberfranken und avancierte dort mit 17,4 Punkten pro Spiel direkt zum Topscorer. Neben seinem Kollegen im Spielaufbau Gerel Simmons (10,6 PKT) und Jaromir Bohacik (10,4) zeigt sich vor allem Christian Sengfelder als gefährlichster Bamberger Akteur. Der deutsche EM-Bronzemedaillengewinner und Brose-Kapitän zeigt sich gewohnt konstant und ist mit 11,1 Zählern und 4,9 Rebounds eine wichtige Säule des Teams.

Für die HAKRO Merlins geht es auch darum, wieder in den offensiven Rhythmus zu finden. Denn mit 84,7 Punkten pro Spiel gehörten die Crailsheimer zu einer der Top-Mannschaften der Liga, zuletzt blieb man jedoch zweimal unter 70 erzielten Zählern. Beim Spiel in Hamburg traf man nur 41 Prozent seiner Feldwürfe (13% Dreier) und gab gleichzeitig 17 Offensivrebounds ab, welche den Hamburgern immer wieder zweite Chancen ermöglichten.

„`Sein oder nicht sein`. Diese Überschrift kann über dem Spiel stehen“, sagt Merlins-Headcoach Nikola Markovic vor dem Duell gegen Bamberg und ergänzt: „Jeder von uns muss Verantwortung übernehmen und besser mit seinen Mitspielern zusammenspielen, wir haben keine Zeit für Ausreden. Bamberg hat eine gute Mannschaft mit einer schwankenden Saison und einem wechselnden Kader, aber nun sind sie am stärksten. Für uns geht es darum, auch nächstes Jahr in der BBL zu sein, für Bamberg darum, in den Playoffs dabei zu sein. Nur mit 100 Prozent Konzentration und Einsatz haben wir eine Chance, das Spiel zu gewinnen.“

Die Fans der HAKRO Merlins Crailsheim erhoffen sich sicherlich einen ähnlichen Spielverlauf wie im Hinspiel. Bereits am 2. Spieltag traf man auf Bamberg und konnte sich in Oberfranken knapp mit 84:82 durchsetzen. Die drei vergangenen direkten Aufeinandertreffen in der Arena Hohenlohe gingen an die Zauberer, seit 2018 konnte Bamberg nicht mehr in Ilshofen gewinnen. Sprungball zur Partie des 32. Spieltages ist am Samstag um 20:30 Uhr, Tickets sind unter https://hakro-merlins.reservix.de verfügbar. Außerdem überträgt MagentaSport die Partie wie gewohnt live.