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Herzzerreißendes Finish: HAKRO Merlins verpassen die Pokal-Sensation gegen ALBA BERLIN hauchzart

Die HAKRO Merlins Crailsheim verpassen das Pokal-Wunder äußerst knapp und verlieren im Achtelfinale des BBL-Pokals gegen ALBA BERLIN mit 74:75. Zum Pokalachtelfinale gastierte der Rekordpokalsieger und amtierender Vizemeister aus Berlin am Sonntagnachmittag in der Arena Hohenlohe. In einer beeindruckenden ersten Halbzeit schafften es die HAKRO Merlins die Berliner unter dreißig Punkten zu halten und gingen mit einem zweistelligen Vorsprung in die Pause. Diese Führung hielten die Zauberer bis in das letzte Viertel und gaben sie erst wenige Sekunden vor Schluss her. Ein aufopferungsvoller Pokalfight endete nach vierzig Minuten mit einer 74:75-Niederlage und dem Pokalaus. Topscorer der HAKRO Merlins wurde Vinnie Shahid mit 15 Punkten.

Foto: Die Lichtbuilder

Crailsheim, 13.10.2024. Elffacher Meister, Rekordpokalsieger, EuroLeague-Teilnehmer: Der Gegner der HAKRO Merlins im Achtelfinale des BBL-Pokals könnte kaum mehr Superlativen vorweisen. Zum Highlight-Spiel gegen ALBA BERLIN traten die HAKRO Merlins Crailsheim zwar als klarer Underdog, dafür jedoch höchst motiviert und hungrig an, was sich auch auf den Rängen der Stierkampfarena und bei dem so wichtigen „sechsten Mann“ bemerkbar machte. Headcoach David McCray vertraute zu Beginn der Begegnung auf Tyreese Blunt, Vinnie Shahid, LaDarien Griffin, Anthony Gaines und Daniel Keppeler in der Starting Five.

Furiose HAKRO Merlins beeindrucken den Rekordpokalsieger

ALBA BERLIN zu Gast, BBL-Pokalachtelfinale und eine volle Arena Hohenlohe, die Rahmenbedingungen für einen gelungene Pokalabend stimmten. Nach sieben Sekunden eröffnete Tyreese Blunt das Duell furios von Downtown und setzte das erste blaue Ausrufezeichen. Anthony Gaines traf kurz darauf nach erneutem Ballgewinn zum 5:0 – die Arena Hohenlohe bebte zum ersten Mal. Gaines erneut per And-One und Berlin stand weiterhin ohne Punkterfolg da (8:0, 2. Min.). Den Zu-Null-Lauf der Gastgeber beendete Yanni Wetzel für die Albatrosse, Daniel Keppeler ließ die Zauberer die Zweistelligkeit erreichen. Der fulminante Start der HAKRO Merlins ließ die Stierkampfarena explodieren und die Berliner nicht in ihr Spiel finden – bereits fünf Ballverluste auf Berliner Seite sprachen Bände (13:7, 5. Min.). Moe Stuckey per Korbleger, gefolgt von einem gewohnt blitzschnellen Devon Goodman der nachlegte, zwangen die Gäste in die Auszeit (17:10, 6. Min.). Berlin eröffnete nach dieser zwar, Vinnie Shahid brachte die Gästefans jedoch schnell wieder zum Schweigen und Goodman tat es ihm gleich. Die HAKRO Merlins konnten in ihrem wohl besten Viertel der bisherigen Saison die Gäste unter zwanzig Punkten halten und kamen ihrerseits auf 26 Zähler.

ALBA BERLIN eröffnete die zweiten zehn Minuten von der Freiwurflinie und kam in der Folge kurzzeitig auf Schlagdistanz. Während der Rekordpokalsieger die Intensität nun steigerte, verpassten es die Gastgeber zwischenzeitlich zu oft, ihre Gelegenheiten erfolgreich zu verwerten (28:25, 13. Min.) – Auszeit Crailsheim. Nach dieser traf erst Tyreese Blunt aus der rechten Downtown-Ecke, dann tankte sich Anthony Gaines zum Punkteerfolg durch die gegnerische Defensive (33:25, 16. Min.). Die Energie aus dem Team der HAKRO Merlins schwappte weiter sekündlich auf das Publikum der Stierkampfarena über. Die Zauberer schafften es nun den Abstand zu halten und den EuroLeague-Teilnehmer zu beeindrucken (33:25, 18. Min.). Erneut Shahid von Downtown und die nimmermüde stellte ALBA weiter vor Probleme. Nach zwanzig Minuten allerbester Basketballunterhaltung traten die Zauberer den Gang in die Kabinen mit einem Fünfzehn-Punkte-Vorsprung an (43:28, 20. Min.).

Erste ALBA-Führung in den Schlusssekunden

Wieder gelangen den Albatrossen zu Beginn der zweiten Halbzeit die Punkte von der Freiwurflinie. In Daniel Keppeler hatten die Hausherren eine Antwort parat und legten kurz darauf weiter nach. Die HAKRO Merlins behielten ihren Rhythmus weiterhin bei und zwangen die Gäste zu erneuten Ballverlusten. Unkonzentrierte Gäste verhalfen den HAKRO Merlins zu weiteren erfolgreichen Würfen – die Stierkampfarena stand kurz vor dem Zusammenbrechen (53:37, 24. Min.). LaDarien Griffin frei von Downtown, die Führung der Zauberer wuchs weiter an. Drei erfolgreiche Gäste-Würfe von der Freiwurflinie später verkürzten die Gäste aus der Hauptstadt zwar stückweise, dennoch ließen die Zauberer den enormen Druck nicht weniger werden (60:46, 29. Min.). Devon Goodman beendete das vorletzte Viertel per Korbleger. Die HAKRO Merlins verloren nach einer 17-Punkte-Führung zwar etwas an Abstand auf die Gäste, hielten jedoch weiterhin das Zepter in der Hand und gingen mit einem 62:50 in die letzte Viertelpause.

Pures Do-or-die in den letzten zehn Minuten: Anthony Gaines eröffnete für die Zauberer, ALBA verpasste im Gegenzug zum wiederholten Mal den rechtzeitigen Wurf. Erneut waren die 24 Sekunden der Shotclock abgelaufen. Nach einer puren Willensleistung traf Anthony Gaines, Vinnie Shahid ergänzte weiter (68:55, 33. Min.). Ein schneller 7:2-Lauf der Albatrosse zwang David McCray anschließend das Timeout auf. Im Anschluss verkürzte Yanni Wetzell auf neun Zähler, Matteo Spagnolo zog weiter für ALBA nach (70:63, 34. Min.). Das Duell näherte sich der Crunchtime, Höchstspannung war garantiert. Griffin aus kurzer Distanz, Berlin antwortete in Olinde, der per Bonus-Freiwurf nachlegte (72:68, 36. Min.). Die Gäste kamen nun immer näher und verkürzten nach einer Verletzungspause weiter (72:70). Martin Hermannsson besorgte per Korbleger den Ausgleich, Goodman leistete Abhilfe und die HAKRO Merlins gingen mit einer Führung in die Schlussminute (74:72, 39. Min.). Dem Ausgleich von Justin Bean folgte eine Crailsheimer Auszeit mit 16 Sekunden auf der Uhr. Sechs Sekunden vor Spielende ging ALBA nach erfolgreichem Freiwurf von Hermannsson erstmals im Spiel in Führung (74:75, 39. Min.). In den letzten Sekunden verpassten es die HAKRO Merlins die Führung nochmals an sich zu reißen – Tyreese Blunt scheiterte von der Freiwurflinie. Die Zauberer mussten sich nach einem herzzerreisenden Finish und insgesamt 39 Minuten in Führung liegend gegen den Rekordpokalsieger aus Berlin mit 74:75 geschlagen geben. Am Ende fehlten den Zauberer so lediglich wenige Sekunden, um einen weiteren Pokal-Coup zu landen. Topscorer einer beeindruckenden Mannschaft wurde Vinnie Shahid mit 15 Zählern, Daniel Keppeler und Anthony Gaines (je 13 PKT) trafen ebenfalls zweistellig.

Zurück zum ProA-Ligaalltag

In der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA treten die HAKRO Merlins pokalbedingt zum zweiten Mal in Folge auswärts an und treffen auf die Uni Baskets Münster. Der Sprungball beim letztjährigen Überraschungsteam, das zuhause bisher ungeschlagen ist, steigt am Samstag, den 19. Oktober um 19:30 Uhr. Live übertragen wird das Duell wie gewohnt bei Sportdeutschland.TV.

David McCray
„Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Wir haben alles getan, um dieses Spiel zu gewinnen. Ein oder zwei Ballbesitzphasen haben am Ende das Spiel entschieden. Mein Team hat aber bis zum Schluss gekämpft. Wir haben hart gespielt, tough gespielt und eine gute Defensive auf das Parkett gebracht. Daher bin ich unglaublich stolz und das Spiel ist etwas auf das wir als Mannschaft aufbauen können.“
David McCray
Headcoach HAKRO Merlins Crailsheim