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HAKRO Merlins verlieren gegen ALBA BERLIN und steigen nach sechs Jahren aus der easyCredit BBL ab

Die HAKRO Merlins Crailsheim verloren am letzten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga gegen ALBA Berlin mit 83:103. Nach einem nervösen Beginn der blaugekleideten HAKRO Merlins steigerten sich die Zauberer gegen ein konzentriert auftretendes ALBA BERLIN in der ersten Halbzeit kontinuierlich und verloren erst kurz vor der Pausensirene die erspielte Führung. Nach der Halbzeitpause konnten die HAKRO Merlins auch das dritte Viertel für sich entscheiden und den Abstand weiter verkürzen. Dank souveränen und konzentrierten letzten zehn Minuten spielte ALBA BERLIN sich am Ende trotz des Aufschwungs der Zauberer zum Sieger auf. Mit der Niederlage verabschieden sich die HAKRO Merlins Crailsheim nach dem Aufstieg 2018 und sechs Jahren Erstklassigkeit wieder in die ProA.

Crailsheim, 12.05.2024. Auf den Tag fünf Jahre sind vergangen, seitdem die HAKRO Merlins sich am 12. Mai 2019 den Klassenerhalt am letzten Spieltag beim „Wunder von Würzburg“ sichern konnten. Die Gegebenheiten am letzten Spieltag der aktuellen Saison waren demnach schon fast unheimlich identisch: Wieder war es der 12.05. an einem Sonntag, wieder war es der Muttertag und wieder hatten die Zauberer vor dem Spiel neun Siege auf dem Konto. Die HAKRO Merlins mussten das Spiel gegen die Hauptstädter gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage von Rostock oder Heidelberg hoffen, um die Klasse zu halten. Die letzte schwere Aufgabe gegen den Tabellenzweiten aus Berlin ging HAKRO Merlins Headcoach Jussi Laakso in seinem finalen Spiel an der Crailsheimer Seitenlinie mit einem vollständigen Aufgebot an, während die Albatrosse unter anderem ohne Weltmeister Johannes Thiemann (Rückenprobleme) in der Rotation in den letzten Spieltag starteten. Mit der identischen Starting Five (Smith, Darden, Stuckey, Westermann, Bleck) wie zuletzt in Rostock begannen die Zauberer das Spiel vor 2.747 Zuschauern in der Arena Hohenlohe.

ALBA BERLIN sicherte sich in einer ohrenbetäubenden Stierkampfarena die ersten Zähler von der Freiwurflinie. Nach knapp zwei gespielten Minuten zeigte sich Galin Smith für die Punkte eins und zwei der HAKRO Merlins verantwortlich – Tremmel Darden zog nach (4:5, 2. Min.). Den Albatrossen gelang es Mitte des ersten Viertels erstmals Abstand zu generieren und auf zehn Punkte davonzuziehen, Auszeit Crailsheim (4:14, 4. Min.). Keandre Cook zeigte sich nach dieser zunächst erfolgreich von Downtown, Berlin hatte in Malte Delow eine Antwort parat. René Kindzeka half den Zauberer von der Freiwurflinie den Abstand zu verringern, gleichzeitig traf ALBA bereits den fünften Dreier. Wieder Kindzeka von Downtown ließ die Arena kochen, die Hauptstädter zeigten sich jedoch weiter hochkonzentriert (13:24, 8. Min.).  Galin Smith per Alley Oop, Kindzeka aus der Distanz – die Zauberer konnten sich nun bis zur ersten Viertelpause steigern (18:26, 10. Min.).

In Keandre Cook kamen die HAKRO Merlins aus der Pause, Léo Westermann wusste nachzulegen und den Abstand weiter zu verringern (24:28,12. Min.). Während Khalifa Koumadje aus kurzer Distanz für die Hausherren nicht zu verteidigen war, zog erneut Cook nach. Tremmell Darden hielt die Führung der Gäste gering, wieder Cook verkürzte auf zwei Punkte (30:32, 14. Min.) – Auszeit ALBA. Keandre Cook war es auch der nach dieser die Führung der HAKRO Merlins verantwortete und wenig später weiter nachlegte (36:35, 16. Min.). Die mehr als erstklassige Stimmung auf den Rängen schwappte nun immer mehr auf den Court über, Keandre Cook stand bereits bei 16 Zählern. Nachdem das Spiel nun von Minute zu Minute intensiver wurde, gelange es ALBA den Schwung der Hausherren etwas zu unterbrechen und wieder in Front zu gehen. Mit einer weiteren Auszeit starteten die HAKRO Merlins in die Schlussminute der ersten Halbzeit, in der der elfmalige deutsche Meister seinen Abstand bis zur Pausensirene behauptete (43:49, 20. Min.).

ALBA BERLIN profitierte nach der Halbzeitpause von einigen Nachlässigkeiten der Gastgeber und setzte sich in den Anfangsminuten erneut etwas ab (45:56, 22. Min.). Nach einer schnell genommenen Auszeit von Jussi Laakso war es erst Darden, der, gefolgt von Westermann, für Crailsheim traf – Cook addierte weiter hinzu (51:60, 24. Min.). Kurz darauf fruchtete erneut die Einwechslung von „The Warrior“ René Kindzeka, der einen frischen Schwung Energie auf das Parkett brachte. Schön freigespielt von Alexey Borges traf Kapitän Fabi Bleck aus kurzer Distanz, nach Stuckeys erfolgreichem Versuch von Downtown bebte die Arena (60:66, 26. Min.). Hermannsson traf kurz darauf per Korbleger und stellte dank Bonusfreiwurf den alten Spielstand wieder her (62:71, 28. Min.). Alexey Borges und Fabi Bleck verantworteten weitere Zähler in der Schlussminute des dritten Viertels. Die HAKRO Merlins blieben auf Schlagdistanz und gewannen das zweite Viertel in Folge (70:75, 30. Min.).

Das alles entscheidende vierte Viertel eröffnete ALBA von Downtown, bei den HAKRO Merlins schien zunächst kein Punkt zu fallen, bis Moe Stuckey den 8:0-Lauf der Gäste durchbrach und von Downtown weiter nachzog (75:83, 33. Min.). Westermann von jenseits der Drei-Punkte-Linie ließ die Arena Hohenlohe wieder beben, Galin Smith wusste nachzuziehen und Keandre Cook zog den And-One – die HAKRO Merlins lebten (83:86, 35. Min.)! Souveräne, abgezockte Berliner konnten den Run der Hausherren dann erneut unterbrechen, konterten ihrerseits mit einem 6:0-Lauf und ließen Jussi Laakso die Auszeit nehmen (83:92, 36. Min.). Hermannsson ließ ALBA kurz darauf wieder zweistellig in Führung gehen, die Zauberer verpassten es den zuvor erlangten Schwung mitzunehmen (83:94, 38. Min.). Mit einem Rückstand von fünfzehn Punkten begann für die HAKRO Merlins die letzte Minute des vierten Viertels, in der die Hohenloher nicht mehr an die Albatrosse aufschließen konnte. Ein abschließender 17:0-Lauf der Albatrosse und eine 83:103-Niederlage nach vierzig Minuten erstickte am Ende – trotz eines unermüdlichen Kampfs der HAKRO Merlins – die Hoffnung auf den Klassenerhalt. Nach sechs Jahren in der Beletage verabschieden sich die Zauberer so mit einem bemerkenswerten Auftritt in die ProA.

Ein gemeinsames Ende findet die nun abgelaufene Spielzeit für die HAKRO Merlins-Familie am Dienstagabend (14.05.) beim traditionellen Saisonabschluss auf dem Marktplatz. Start ist um 18:30 Uhr, nach dem Programm gibt es wie gewohnt eine Autogrammstunde mit allen Spielern und dem gesamten Staff.

Jussi Laakso
„Ich bin einfach sehr enttäuscht über das Endergebnis dieser Partie und den damit einhergehenden Abstieg in die zweite Liga. Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich habe meinem Team schon vor dem Spiel gesagt, wenn wir unser Bestes geben, dann wird der Erfolg kommen. Aber wenn wir unser aller Bestes geben und der Gegner trotzdem besser ist, dann liegt es nicht mehr in unserer Hand. Ich habe gesehen, wie meine Spieler ihre Körper aufs Spiel gesetzt haben, um einen Sieg zu holen aber wir haben trotzdem zu viele Fehler gemacht haben. Wenn man gegen einen Gegner wie ALBA BERLIN spielt, wirst du für jeden dieser Fehler bestraft. Wir haben am Ende zu viele Punkte vergeben und die wichtigen Würfe nicht verwandelt. Ich bin sehr dankbar für die Rolle, die mir bei den HAKRO Merlins anvertraut wurde und es war ein Privileg dieses Team zu coachen. Es war eine harte Saison mit unzähligen Hindernissen und trotzdem hatten wir im letzten Spiel die Chance den Klassenerhalt zu schaffen. Ich bin unglaublich stolz auf alle Spieler. Sie haben nie aufgegeben und bis zum Ende weitergekämpft. Ich hoffe, dass dieses Team, dieser Verein weiterhin diese gute Arbeit leistet und nächstes Jahr einen starken Kader zusammenstellt. Ich bedanke mich bei unseren großartigen Fans, die jedes Spiel für eine unglaubliche Atmosphäre gesorgt haben.“
Jussi Laakso
Headcoach HAKRO Merlins Crailsheim