You can’tGet Closer
Merlins überzeugen nur ein Viertel
Die Losung für den gestrigen Abend hatte Teammanager Martin Romig vor Spielbeginn ausgegeben. „Es kann auch ein dreckiger Sieg sein. Hauptsache, es ist das Wort mit S – und damit meine ich nicht die Schlappe.“ Doch genau das sollte es werden.
Die Video-Zusammenfassung: Das Spiel auf Bild.de
Die Merlins starten nervös, lediglich Jannik Freese kann den Ball im Korb versenken. Schnell führt Tübingen zur Freude des Publikums 7:2. Merlins-Coach Willie Young reagiert, schickt schon nach drei Minuten Chris Otule für Andreas Kronhardt aufs Feld. Da Tübingen auch nicht besonders zielsicher ist, kommt Crailsheim auf. Mosley sorgt beim 9:10 für die erste Führung der Merlins. Als Jannik Freese einen Freiwurf verwirft, reagiert Chris Otule am schnellsten und holt den Rebound. Sim erhöht auf 9:14.
Tübingen wirkt fahrig, Joshiko Saibou spaziert unter dem Korb hindurch und kann zum 12:18 verwandeln. Kurz vor Ende des ersten Viertels wird es in der Halle wieder laut: Ein Dreier und ein Fastbreak und die Walter Tigers Tübingen kommen auf 21:23 heran – unnötig aus Merlins-Sicht.
Aggressives Forechecking der Walter Tigers
Und mit einem Tübinger Dreier beginnt das zweite Viertel. Die Tigers haben die Führung zurück. Als Wallace erneut aus der Distanz trifft, nimmt Coach Willie Young eine Auszeit. Doch es wird nur leidlich besser. In der Offense stimmen die Laufwege nicht, Tübingen erspielt sich eine Zwölf-Punkte-Führung (42:30), das aggressive Forechecking gefällt den Merlins überhaupt nicht. Die Fans feiern den 47:34-Halbzeitstand, ansonsten merkt man aber deutlich, dass der Letzte gegen den Vorletzten spielt.
Nach der Pause geht die Party in Gelb und Schwarz weiter. Die 2916 Zuschauer erheben sich, Wallace trifft erneut per Dreier. Tübingen marschiert, kommt zu leichten Körben. Schnell steht es 57:39. Chad Timberlake, gegen Artland noch spielbestimmend, bleibt lange farblos. Andreas Kronhardt agiert gegen seinen Ex-Verein oft unglücklich.
Trotz allem lautstarke Merlins-Fans
Lediglich Jannik Freese und Sean Mosley erreichen Normalform. Garret Sim begeht ein leichtfertiges Offensivfoul, Tübingen bedankt sich und holt sich unter frenetischem Jubel einen 22-Punkte-Vorsprung (66:44). Willie Young sieht bereits im dritten Viertel reichlich bedient aus. All die Versuche, dem Spiel noch eine Wende zu geben, scheitern. Die Körpersprache signalisiert bereits, dass kaum ein Zauberer noch an die Wende glaubt.
Im Schlussabschnitt geht es nur noch darum, die Niederlage einigermaßen in Grenzen zu halten. Das gelingt den Merlins, auch weil Tübingen nun nicht mehr so aggressiv verteidigt. Trotz der früh feststehenden Niederlage sind die Merlins-Fans zu hören. Am Ende aber steht auch für sie eine sehr schmerzhafte 78:91-Niederlage.
Am Sonntag gegen Bayern München
Nach dem Spiel spürt man die Erleichterung bei den Tübingern, während die Merlins schnell das Spielfeld verlassen und in die Kabine trotten. Unter den Klängen von „An Tagen wie diesen“ verlassen die Zuschauer die Halle. Einen solchen Tag soll sich bei den Merlins so schnell nicht wiederholen.
Am kommenden Wochenende wird die Aufgabe nicht leichter: Das Starensemble des FC Bayern München kommt in die Arena Hohenlohe nach Ilshofen. Ein paar wenige Tickets gibt es noch auf www.crailsheim-merlins.de/tickets
Text. Hartmut Ruffer / HohenloherTagblatt