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Heißes Auswärtswochenende für die HAKRO Merlins – Zauberer kämpfen in Reggio Emilia um den Gruppensieg
Crailsheim, 10.02.2022. Mit dem Heimsieg unter der Woche gegen Kyiv Basket gelang den Crailsheimer Zauberern ein weiterer Meilenstein in der 36-jährigen Vereinsgeschichte. Bei der ersten Teilnahme in einem internationalen Wettbewerb überhaupt stehen sie vorzeitig als Viertelfinalist des FIBA Europe Cups fest. Als eine „riesige Sache für unsere Region Hohenlohe“, betitelte Headcoach Sebastian Gleim den Erfolg. Mit einem weiteren Sieg im Nachholspiel gegen Unahotels Reggio Emilia könnten die HAKRO Merlins die Gruppe J sogar noch als Tabellenerster abschließen. Die Italiener hatten die ersten drei Begegnungen, darunter auch das Hinspiel in der Arena Hohenlohe, gewonnen, unterlagen am Dienstagabend jedoch überraschend deutlich dem belgischen Vertreter aus Antwerpen (59:101).
Reggio Emilia dominierte die Hinspiele der Gruppe J und startete eine eindrucksvolle Serie von drei Siegen. Doch dann mussten die Italiener für gleich zwei internationale Begegnungen aussetzen. Erst infizierten sich mehrere Spieler im eigenen Team mit dem Coronavirus, weshalb die Partie des vierten Spieltags gegen die HAKRO Merlins verlegt werden musste. Dann wurde auch das Spiel gegen Kyiv Basket aufgrund der Quarantänebestimmungen der Ukrainer verschoben. So stehen für die Italiener noch zwei Nachholtermine im eigenen Land auf dem Plan. In der Unipol Arena möchte Reggio Emilia an ihre starke Phase zu Gruppenbeginn anknüpfen und die deutliche 59:101-Niederlage unter der Woche in Antwerpen vergessen machen. Dort kam das Team von Headcoach Attilio Caja von Beginn an nicht richtig in die Partie und lag früh 0:11 hinten. Am Ende gewannen sie kein einziges Viertel und hatten eine Fieldgoal-Quote von gerade einmal 34 Prozent. Zum Vergleich: Im gewonnenen Hinspiel gegen die Belgier zeigte diese noch 48 Prozent auf. Auch in der nationalen Lega Basket Serie A musste zuletzt eine Niederlage gegen New Basket Brindisi eingesteckt werden. Damit steht Reggio Emilia nach acht Siegen aus 17 Spielen auf dem elften Tabellenrang und wahrt sich weiterhin Chancen auf die Playoff-Plätze.
Personell sind die Norditaliener qualitativ hochwertig besetzt. Der litauische Power Forward Osvaldas Olisevicius, der in der vergangenen Spielzeit noch für medi bayreuth in der easyCredit BBL auf Korbjagd ging und in 34 Spielen auf durchschnittlich 14 Zähler kam, ist Reggio Emilias Topcorer auf internationaler Bühne. 13 Punkte sammelt Olisevicius pro Spiel. Kein Wunder also, dass die Italiener ihrem Forward Anfang des Monats bis 2024 verlängert haben. Auch der Lette Arturs Strautins, der im Hinspiel aufgrund eines Pfeiffrischen Drüsenfiebers noch erkrankt aussetzen musste, Mikael Hopkins (beide 13), Emilias bester Scorer in der Stierkampfarena, Bryant Crawford und Justin Johnson (beide 10.6) treffen bislang zweistellig. Mit Andrea Cinciarini hat Unahotels Reggio Emilia außerdem den besten Vorlagengeber des Europe Cups im Roster. Der Point Guard legt knapp acht Assists pro Spiel auf. Damit ist, ähnlich wie bei den Crailsheimer Basketballprofis, die starke Offensive das Prunkstück der Mannschaft. Beide Teams trennt im Durchschnitt nur ein Zähler voneinander.
Die Atmosphäre im Hexenkessel war am Dienstagabend von der ersten Sekunde an eine ganz besondere. Die rund 1400 Zuschauer auf den Rängen wussten um die Wichtigkeit des vorletzten Spiels der zweiten Runde im FIBA Europe Cup und peitschten ihre Zauberer ununterbrochen nach vorne. Die Spieler belohnten die Anhänger und sich selbst mit einem deutlichen Sieg und einer Ansage an die möglichen Viertelfinalgegner. Am Freitagabend entscheidet sich, auf wen die Crailsheimer in der ersten K.O.-Runde treffen werden. Gewinnen die HAKRO Merlins mit mindestens fünf Punkten Unterschied, stehen sie als Gruppensieger fest und müssen gegen den Zweiten der Gruppe I (Parma Prem aus Russland oder Legia Warschau aus Polen) ran. Im Gegensatz zu den Gastgebern gehen die Hohenloher mit wettbewerbsübergreifend drei Siegen in Folge in die Begegnung. Start der Serie machte der 97:86-Heimerfolg in der Liga über die abstiegsgefährdeten EWE Baskets Oldenburg. Es folgten die beiden Siege gegen Antwerpen und Kiew. Dank einer erneut starken Punkteausbeute unter der Woche bleibt Wirbelwind TJ Shorts II weiterhin Topscorer im internationalen Wettbewerb. Mit 18.7 Zählern führt er das Feld an, Terrell Harris, der gegen Kiew bester Schütze im Dress der Zauberer war, kommt bislang auf 12.3 Zähler. HAKRO Merlins Headcoach Sebastian Gleim freut sich auf das Rundenfinale in Italien: „Es liegt wieder ein spannendes Spiel vor uns. Durch die Niederlage von Reggio Emilia in Belgien hat sich wieder eine neue Konstellation in unserer Gruppe entwickelt. Am Mittwochabend spielte Parma in Leiden bereits den Sieger von Gruppe I aus, also unseren möglichen Viertelfinalgegner. Es ist Kribbeln im Bauch angesagt.“