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Kein Happy End im Silvesterkrimi

Wie intensiv das Spiel zwischen Crailsheim und Bonn gewesen war, davon zeugte noch eine Stunde nach Spielende ein Bild, das so in Sportarenen zu den absoluten Ausnahmen gehört. So lange nämlich lag Merlins-Aufbauspieler Garrett Sim von Krämpfen im linken Bein geplagt unter dem Korb, umringt von zahlreichen DRK-Helfern und Ärztin Christine Buckenmaier.

Völlig ausgelaugt und dehydriert war der erfolgreichste Crailsheimer Korbjäger an diesem Tag angeschlossen an Infusionen – ins Krankenhaus musste er aber nicht mit. 17 Zähler hatte Sim erzielt, dazu in knapp 33 Minuten auf dem Parkett noch sechs Assists verteilt. Nur Ryan Brooks war noch treffsicherer. Der Guard der Gäste kam auf 23 Punkte, versenkte den wichtigen Dreier zur 86:83-Führung knapp 90 Sekunden vor Schluss.

Video: Die Highlights des Spiels

„Wir haben in der ersten Halbzeit gar nichts getroffen. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel nach innen verlagert und am Ende die Dreier und die Big Points gemacht und somit das Spiel für uns entschieden“, sagte Bonns Trainer Mathias Fischer. „Ich möchte Crailsheim zu einer hervorragenden Partie, die sie über weite Strecken geführt haben, gratulieren. Heute stand es auf Messers Schneide, dass wir fast verloren hätten.“

Viel hatte nicht gefehlt und Crailsheim hätte den dritten Saisonsieg feiern können. Nach dem ersten Viertel hatte Crailsheim mit drei Punkten geführt, nach dem zweiten mit zwei, nach dem dritten mit einem – wenn man diese Serie fortsetzt, hätte es also Verlängerung geben müssen. Mit dem Play-off-Anwärter Bonn war man an diesem Tag absolut auf Augenhöhe. „Mit dem Spiel insgesamt, bei dem, was unser Leistungsvermögen ist, bin ich sehr zufrieden“, erklärte Merlins-Trainer Ingo Enskat. Er habe eine weitere Leistungssteigerung gesehen, sein Team habe besser gespielt als beim Sieg gegen den MBC.

Zum Ende zwei Fehler in der Devnsive

Neun Punkte lagen die Merlins zwischenzeitlich vorne. Knapp zwei Minuten vor Schluss hatte Crailsheim immer noch 83:80 geführt, dann trafen Eugene Lawrence und Brooks zwei Dreier, und Tadas Klimavicius haute einen Dunk durch die Reuse zum 83:88 aus Merlins-Sicht. „Wir haben zum Ende zwei Fehler in der Defensive gemacht: Einmal haben wir falsch rotiert und einmal einen Korb bekommen, den wir so nicht hätten bekommen dürfen“, betonte Ingo Enskat. „Das waren die beiden entscheidenden Situationen, die Bonn fünf Punkte gebracht haben, die wir letztendlich nicht mehr aufholen konnten.“

Sean Mosley verkürzte zwar noch einmal auf 85:88, und weil Angelo Caloiaro erst nach der Sirene warf, kam Crailsheim 14 Sekunden vor Schluss erneut in Ballbesitz und hatte die Chance zum Ausgleich. Mosley wurde jedoch eng verteidigt und verlor den Ball wegen einer Fünf-Sekunden-Überschreitung. Brooks traf die beiden Freiwürfe zum 85:90, im Gegenzug stellte Chad Timberlake auf Vorlage von Sim den 87:90-Endstand her.

Merlins-Neuzugang Andriy Agafonov kam zu seinem seinem Debüt

Bei den Gästen ragte neben Ryan Brooks Dirk Mädrich hervor, der sein Team in den ersten drei Vierteln in Schlagdistanz hielt und sich mit den Merlins-Centern Jannik Freese und Chris Otule heiße Duelle lieferte. Fünf Bonner punkteten zweistellig. Merlins-Neuzugang Andriy Agafonov kam bei seinem Debüt auf sechs Zähler und vier Assists. „Die Abstimmug fehlt noch, wir müssen ihn schnell besser integrieren. Er ist ein sehr smarter Spieler, der uns perspektivisch sicher weiterhelfen wird“, so Enskat.

Joachim Mayershofer / Hohenloher Tagblatt

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