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Merlins liefern zu Halloween katastrophale Leistung ab

Die Einheimischen waren kaum wiederzuerkennen im Vergleich zu den ersten drei Heimspielen. Die Supporters konnten ihr Transparent mit dem Titel „Abstiegsgespenst mitgebracht – um es zu verscheuchen“ getrost wieder einrollen. Auch wenn derlei Überlegungen in dieser frühen Saisonphase wenig Sinn machen, steht eines doch fest: Die Leistung der Merlins am Samstag war definitiv alles andere als erstligareif.

Coach Ingo Enskat brauchte lange, um zur Pressekonferenz zu erscheinen. Auch er hatte an dem zu knabbern, was er davor gesehen hatte. „26 Steels – das geht gar nicht“, brachte er die Dinge kurz und knapp auf den Punkt. Dazu noch eine Zweierquote von 48:65 Prozent. Das spricht eine deutliche Sprache. Bei den Dreiern (30:53 Prozent) sah es auch nicht besser aus.

Irgendwie hatte man von Beginn an den Eindruck, als seien die Gastgeber nicht recht bei der Sache, wirkten zum Teil phlegmatisch. Konrad Wysocki, Leistungsträger früherer Spiele, ging mit null Punkten aus der Partie. Patrick Flomo und Jordan Callahan leisteten sich Airballs, andere spielten ihren Einwurf unbedrängt zum Gegner – selbst Adam Chubb, neues Kronjuwel der Zauberer, ließ sich vom allgemeinen Chaos anstecken und zeigte einen für seine Möglichkeiten schwachen Auftritt. Einzig Shy Ely machte ein ordentliches Spiel. Auf Gießener Seite überzeugten der Lange Suleiman Braimoh (25), Braydon Hobbs (17) – und das gesamte Team. Jeder Gästespieler taucht in der Korbstatistik auf.

Eine Pleite also, obwohl im Vorfeld reichlich Optimismus geherrscht hatte. Zu Gast war schließlich ein Aufsteiger, der zudem den Ausfall von drei verletzten Stammspielern kompensieren musste. Doch Coach Denis Wucherer hat seine Hausaufgaben gemacht. „Wir wussten, dass Crailsheim schnell spielen würde und wir im Angriff mehr als zweimal passen müssen, um den freien Mann zu finden. Unser Matchplan ist aufgegangen.“ Unter dem Strich schlugen die Hessen ihre Gastgeber mit deren eigenen Waffen: aggressive Defense, schnelles Umschaltspiel und Geduld in der Offensive. Einen Plan B hatten die Merlins nicht zur Hand. Jedenfalls war er am Samstag nicht erkennbar. Vielmehr fanden die Einheimischen nie zu ihrem Rhythmus, verzettelten sich zunehmend in fruchtlosen Einzelaktionen. In der Abwehr luden zum Teil scheunentorgroße Löcher zum Punkten ein, oder die Verteidiger lieferten dem Angreifer allenfalls Geleitschutz, statt Biss zu zeigen.

Eine frühe Auszeit von Ingo Enskat konnte das Blatt ebenso wenig wenden, wie die folgenden oder aber häufige Personalrochaden. Und auch das von den Supporters skandierte „wir wollen euch kämpfen sehen“ verpuffte ungehört. Beim Stand von 18:17 gingen die Merlins in Führung – das sollte die einzige in diesem Spiel bleiben. Fast selbstverständlich antworteten die Gäste mit einem kleinen Run zum 18:24. Die Verhältnisse waren wieder geradegerückt. Wobei sämtliche Viertel an den Aufsteiger gingen: 20:29/13:26/13:24/10:21.

Eigentlich war die Partie zur Pause schon entschieden. Doch im Basketball ist vieles möglich, und die Fans setzten ihre Hoffnungen auf die Halbzeitansprache von Ingo Enskat und deren Umsetzung. Von Aufholen konnte jedoch keine Rede sein. Vielmehr bauten die 46ers ihren Vorsprung leicht und locker aus. Erklärungsversuch: „Nach der Niederlage in Tübingen haben wir die Verunsicherung gespürt. Das Selbstvertrauen hat gefehlt. Dennoch muss ich von einem Profi erwarten, dass er rausgeht und seinen Job macht“, schrieb Enskat den Seinen ins Stammbuch.

„Nun wird es höchste Zeit, den Schalter wieder umzulegen. Denn dass sie es können und viel mehr draufhaben, als am Samstag gezeigt, haben die Spieler zu Saisonbeginn unter Beweis gestellt.

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