Home / Ein starkes Auftaktviertel reicht nicht

Ein starkes Auftaktviertel reicht nicht

Crailsheim, 24.01.2016. Die Introshow der Telekom Baskets Bonn beginnt mit dem berühmten Motiv aus Beethovens 5. Sinfonie – der sogenannten „Schicksalssinfonie“. Naheliegend natürlich in der Geburtsstadt des Komponisten, doch besonders diese Partie war doch wirklich von einem Hauch Schicksal umgeben:  Crailsheim auf der Suche nach dem ersten Auswärtserfolg der Saison, die Bonner nach 18 Niederlagen aus den letzten 19 Spielen überhaupt auf der Suche nach ihrer Form.

Zu Beginn der Begegnung zeigte Center-Routinier Adam Chubb, dass er sich einiges vorgenommen hatte, um seine Erfahrung zu seinen Gunsten zu nutzen und zurück zu bekannter Stärke zu finden. Demensprechend schritt er im ersten Viertel voran, das nach fünf Minuten noch völlig ausgeglichen war (17:16). Dennoch unterband Merlins-Headcoach Ingo Enskat den kleinen 4:0-Run der Gastgeber sofort mit einer Auszeit. Diese verfehlte ihre Wirkung nicht. Aus konzentrierter Defense und Adam Chubb als offensivem Dreh- und Angelpunkt resultierte die bis dato höchste Führung der Merlins (17:26). Bis zum Ende des Abschnitts hatte der Gastgeber sich auf 27:28 herangekämpft.

Entsprechend eng blieb es auch in der Anfangsphase der zweiten zehn Minuten. Als die Rheinländer schließlich den 34:34-Ausgleich schafften, war auch die Kulisse im Telekom Dome erstmals ordentlich hörbar. Die Begegnung hielt in der Folge, was die Tabellensituation beider Teams vor dem Spiel versprach. Beide Coaches mussten ihre Teams innerhalb kurzer Zeit zur Auszeit bitten, weil sich vor allem in der Defense die Nachlässigkeiten häuften. 42:43 stand es knapp vier Minuten vor der Halbzeitpause, als Adam Chubb auch noch sein drittes Foul kassierte. Ein weiterer Grund, warum die Telekom Baskets das Spiel zu diesem Zeitpunkt drehen konnten, war Aaron White. Der Forward der Gastgeber bespielte sein Highlight-Tape mit zahlreichen Dunkings und hatte beim Stand von 48:44 für sein Team bereits 16 Zähler auf seinem Konto. In die Kabine ging es mit einer knappen 50:48-Führung für Bonn.

Der Auftakt in die zweite Halbzeit gehörte klar den Hausherren, die sich zwischenzeitlich auf 59:50 absetzen konnten. Abschütteln liessen sich die Zauberer aber noch lange nicht. Vytenis Cizauskas übernahm in dieser Phase Verantwortung, auch Matt Stainbrook vertrat den foulbelasteten Chubb gegen Bonn-Center Gates gut. Dennoch lagen die Bonner zum Start in den Schlussabschnitt mit 76:67 in Front. Nun folgte erst einmal der Auftritt von Patrick Flomo. Erst räumte der ehemalige Bonner, der sein 250. Beko BBL-Spiel absolvierte, spektakulär am eigenen Korb ab, dann vollendete er vorne elegant. Doch die Zauberer konnten den Rückstand nicht verkürzen, drei Minuten vor dem Ende stand es 88:81 zugunsten der Telekom Baskets. Diesen Vorsprung liessen sich die Bonner schließlich auch nicht mehr nehmen und gewannen die Partie mit 101:93. Dementsprechend enttäuscht zeigte sich Merlins-Trainer Ingo Enskat nach dem Spiel: „Es geht mir gar nicht so sehr um die Niederlage selbst, sondern eher um die Art der Fehler, die wir auf dem Feld begehen. Uns fehlt einfach die Mentalität, um auswärts auch zu gewinnen. Wir agieren zu nett. Das soll die Leistung der Bonner nicht schmälern, sie haben verdient gewonnen. Aber man hat das Gefühl, dass wir uns mehr Auszeiten nehmen als ich eigentlich zur Verfügung haben. Das müssen wir abstellen und den Spirit entwickeln, auswärts ein toughes Team zu sein und nicht nur ein Mitspieler.“

100% MERLIN
Tickets und MITGLIEDSCHAFT
Es geht
wieder
los
Jetzt Tickets sichern
100%
Merlin
Jetzt Mitglied werden