Neu-Ulm, 10.12.2022. Den HAKRO Merlins stand nahezu der komplette Kader zur Verfügung, Maurice Stuckey fehlte jedoch mit einem grippalen Infekt und unterstützte sein Team von zuhause aus. Sein Platz in der Starrformation übernahm Bruno Vrcic, der gemeinsam mit Edon Maxhuni, Myles Stephens, Jaren Lewis und Asbjørn Midtgaard die erste Fünf bildete. Die ersten Akzente setzte die Crailsheimer Defense, Center Midtgaard blockte Nationalspieler Jallow. Offensiv brachte sich Maxhuni als erstes auf die Anzeigetafel. Doch dann sorgte der Ulmer Point Guard dos Santos für Furore, er erzielte elf der ersten fünfzehn Heimpunkte und brachte seine Farben wieder in Führung. Den Lauf unterbrachen Bleck und Livingston II mit ihren ersten Dreiern. Der amerikanische Aufbauspieler war es dann auch, der die Merlins kurz vor Viertelpause wieder in Führung brachte. Mit 19:19 endete ein kurzweiliges erstes Viertel.

Zu Beginn der zweiten zehn Minuten wechselte die Führung nahezu in jedem Angriff, nach dem erfolgreichen Dreier von Ulms Zugic zum 27:23 griff Sebastian Gleim erstmals via Auszeit in das Spiel ein. Als die Hausherren sich zum ersten Mal einen größeren Vorsprung erspielten, hielten Livingston II und Stephens dagegen, verkürzten auf nur noch zwei Zähler Rückstand und schickten die Orangefarbenen erstmals ins Timeout. Doch nun starteten die Merlins ihren Lauf. Angeführt von Livingston II brachten die Gäste einen 11:0-Lauf aufs Parkett und konnten sich ihrerseits einen Vorsprung erspielen. Dieser wurde durch zwei dos Santos-Dreier unterbrochen, der Brasilianer stand nach schon zur Halbzeit bei 19 Punkten.  Mit 44:39 ging es dann in die Kabinen.

Aus diesen heraus zeigte sich Jaren Lewis besonders aggressiv, mit sechs schnellen Zählern glich er die Partie wieder aus. Stephens traf seinen zweiten Dreier und brachte die Gäste wieder in Front. Es war das erhofft spannende und umkämpfte Derby. Die HAKRO Merlins waren nun richtig in Fahrt! Die Defense stand gut, offensiv fanden sie die richtige Mischung aus aggressivem Drive zum Korb und hochprozentigen Würfen von außen. So gingen die ersten sechs Minuten der zweiten Hälfte mit 18:5 an die Crailsheimer – sie waren nun mit acht Zählern in Front. Mit dem Buzzer zur letzten Viertelpause traf Klepeisz für die Ulmer. Dennoch gewannen die Merlins das Viertel mit 24:16 und gingen mit einem kleinen Drei-Punkte-Vorsprung in die finalen zehn Spielminuten.

Und die eröffnete wieder der österreichische Scharfschütze für die Gastgeber, doch Crailsheim hielt mit Lewis und Midtgaard dagegen. Es war ein Spiel auf Messers Schneide, doch Klepeisz traf nun nahezu jeden Wurf. Wo in der ersten Halbzeit noch Yago die Merlins vor Probleme stellte, war es nun der Österreicher. So kippte die Führung wieder auf Seiten der Orangenen. Dann war es ausgerechnet der Ex-Ulmer Boggy, der seinen Dreier traf und nach 34 Minuten einmal mehr auf Unentschieden stellte. Kurz darauf war es ein zweifelhafter Pfiff, der ein unsportliches Foul gegen Vrcic und sechs Ulmer Zähler in Folge bedeutete. Ausgerechnet zum Start der Crunchtime setzten sich Ulm wieder etwas ab. Bretzel übernahm nun für die Hausherren, erzielte allein 13 Punkte im Schlussviertel und brachte sein Team auf die Siegerstraße (81:72, 38. Minute). Am Ende mussten sich die HAKRO Merlins mit 91:80 geschlagen geben.

31:17 gewann Ulm das Schlussviertel und legte so den späten Grundstein für den Erfolg. Für die HAKRO Merlins Crailsheim geht es bereits am kommenden Mittwoch weiter, dann empfangen sie in der heimischen Arena Hohenlohe die Niederländer Den Bosch zum Auftakt in die zweite FIBA Europe Cup-Gruppenphase. Am kommenden Samstag sind die Telekom Baskets aus Bonn dann zu Gast in Ilshofen, letzte Tickets für beide Spiele sind unter hakro-merlins.reservix.de verfügbar.

Stimme zum Spiel

Sebastian Gleim: „Gratulation an ratiopharm ulm zum am Ende verdienten Heimsieg. Ich denke wir haben ein starkes Spiel geliefert, aber kein sehr sehr starkes, was wir brauchen, um hier zu gewinnen. Wir haben gute Entscheidungen in der Halbzeit getroffen und gut justiert und das Spiel übernommen. Dann haben wir individuell Plays gegen Klepeisz abgegeben, und dann in der Pick and Roll Defense, anders als in der ersten Halbzeit, Probleme mit den Rollern zum Korb gehabt. Offensiv sind einfach 12 Assists für uns zu wenig. Wir müssen da den Ball besser bewegen und noch besser zusammenspielen und nach vorne schauen und besser werden.“

Scouting

Viertelergebnisse: 19:19 I 25:20 I 16:24 I 31:17